Ein Kommentar

Die KI und der Kaninchenbau

Dienstag, 21. März 2023 | 01:21 Uhr

Bozen – ChatGPT hat die Welt im Sturm erobert. Weil sich die nächste digitale Revolution bereits am Horizont abzeichnet, bringen sich große Tech-Firmen in Stellung und lancieren ihre eigenen Chatbots. Abgesehen von profitablen Gewinnen für die Global Player stellt uns die KI aber auch vor philosophische Fragen. Die Matrix lässt grüßen.

ChatGPT erstellt auf Wunsch Texte aller Art. Die Daten saugt der Chatbot aus dem Internet. Sogenannte „Halluzinationen“, also das Einbauen von Fake News, werden derzeit als Kinderkrankheiten betrachtet.

Während Microsoft die KI unter anderem in seine Suchmaschine Bing einbindet, schickt Google „Bard“ als Konkurrenz ins Rennen. Facebook-Mutter Meta wartet mit „LLaMa“ auf und auch der chinesische Amazon-Rivale Alibaba bastelt an einer KI-Software. Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk will ebenfalls mitmischen.

Die Möglichkeiten sind nicht nur auf Texte beschränkt. Die Grafik-KI Midjourney liefert in wenigen Minuten beeindruckende Bilder anhand einiger Wörter oder kurzer Sätze.

ChatGPT und Co geben uns einen Vorgeschmack, was künstliche Intelligenz alles zu leisten vermag. Mussten wir uns früher „nur“ mit der Frage auseinandersetzen, was Menschen von Tieren unterscheidet, zeichnet sich schon jetzt ein ähnliches Problem mit künstlicher Intelligenz ab.

Für eine KI ist alles virtuell, während wir zwischen echt und virtuell unterscheiden. Doch wer danach fragt, was „echt“ eigentlich bedeutet, landet schon mit einem Fuß im Kaninchenbau, aus dem uns auch ChatGPT nicht raushelfen kann.

Von: mk

Bezirk: Bozen