Von: Ivd
Franzensfeste – Die Vorbereitungen für die zweite Fort Biennale in der Festung Franzensfeste im Sommer 2026 laufen hinter den Kulissen, während das Museum für die Winterpause am letzten Wochenende für das Publikum die Tore geschlossen hat: Das Kuratorenteam steht fest, die Kunstschaffenden Hannes Egger, Andrea Lerda und Veronika Vascotto werden die Ausstellung konzipieren und umsetzen. Die Werke befassen sich diesmal mit den Themen der Begegnung und des Zusammenhalts.
Hannes Egger, Veronika Vascotto und Andrea Lerda hatten an einem öffentlichen Aufruf teilgenommen und wurden anschließend von einer Jury ausgewählt. Diese setzte sich zusammen aus Sabine Gamper, freie Kuratorin für zeitgenössische Kunst, Brita Köhler, Verantwortliche für den Bereich Besucherservice und Bildungsprojekte im Museion, Esther Erlacher, Kuratorin der Festung Franzensfeste, sowie Emanuel Valentin, Direktor der Festung.
Das Thema der von Juni bis Mitte November 2026 laufenden Ausstellung lautet „Zusammen-kommen / In-contrarsi / Coming-together“. Im Fokus stehen Begegnung, Austausch und Zusammenhalt in einem historisch und kulturell vielschichtigen Raum. Die Festung selbst liegt an einem Schnittpunkt von Kulturen, Sprachen und Identitäten – einem Ort, der von Migration, Mobilität und dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Lebensrealitäten geprägt ist. Gerade vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher und politischer Debatten in Europa will die Fort Biennale zwei einen offenen Raum für Reflexion und künstlerische Auseinandersetzung schaffen.
Hannes Egger (1981, Lana) ist Konzeptkünstler, Performer und Kulturvermittler. In seinen partizipativen Projekten, Performances und Installationen erforscht er die Beziehung zwischen Kunst und Publikum. Indem er Menschen einlädt, ungewohnte Haltungen einzunehmen oder einfache Anweisungen auszuführen, schafft er Situationen, die zur Reflexion über Wahrnehmung, Gemeinschaft und gesellschaftliche Rituale anregen. Egger studierte Philosophie in Wien und Rom. Seit 2009 arbeitet er als freischaffender Künstler und Kurator, ist Mitglied des Herausgeberteams der Kulturzeitschrift Kulturelemente, ist in der Kunstvermittlung tätig und seit 2024 Vorstandsmitglied von Arge Kunst in Bozen. Seine Arbeiten wurden international gezeigt, unter anderem im Belvedere 21 (Wien), im MUSEION (Bozen), bei der Biennale Curitiba (Brasilien), im Schema Art Museum (Korea) und im Wanderspace (Siegen).
Veronika Vascotto (1999, Triest) ist Designerin mit einem Abschluss in Eco-Social Design der Freien Universität Bozen, wo sie sich mit gesellschaftlichen und ökologischen Fragestellungen im Kontext von Gestaltung auseinandersetzt. In ihren interdisziplinären Projekten verbindet sie Design, Performance und audiovisuelle Medien, um soziale Dynamiken, Identität und digitale Abhängigkeiten kritisch zu reflektieren. Ihre jüngsten Arbeiten – etwa Letters to iPhone 7, Free Time with BFF oder Incontrarsi senza scontrarsi – untersuchen das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie sowie neue Formen der Kommunikation im öffentlichen Raum. Neben ihrer künstlerischen Praxis arbeitet sie als Kunstvermittlerin und leitet Workshops zu Medienbewusstsein und sozialer Interaktion.
Andrea Lerda (1983, Cuneo, Italien) ist Kurator, Autor und Kulturvermittler mit Fokus auf Ökologie, Posthumanismus und zeitgenössische Kunst im Anthropozän. Seine kuratorische Praxis untersucht die Beziehungen zwischen Kunst, Wissenschaft und Umweltbewusstsein und schafft Dialogräume zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren. Lerda ist u.a. Kurator am Museo Nazionale della Montagna in Turin, wo er Projekte wie Tree Time und Earthrise. Visioni pre-ecologiche dell’Antropocene realisierte. Er ist Gründer der Plattform AWI – Art, Wetlands and Interspecies, die künstlerische Forschung an Feuchtgebieten und deren Ökosysteme widmet. Neben seiner kuratorischen Arbeit schreibt er regelmäßig über Kunst und Ökologie und leitet Bildungsprojekte zu nachhaltigen Formen des kulturellen Handelns.
Die erste Ausgabe der Fort Biennale fand im Sommer 2024 in der Festung Franzensfeste statt. Im Zweijahres-Rhythmus präsentiert diese Kunstbiennale zeitgenössische Kunst zu einem Thema der Festung und ihrer künftigen Ausrichtung als museales Zentrum für die Neuere und Neueste Geschichte Südtirols.




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