Von: luk
Brixen – Beim heutigen Dies Academicus an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen gab es neben der Diplomverleihung für 16 Studenten auch die Verleihung des Bischof-Karl-Golser-Preises an Jasmin Brunner und die Vorstellung des neuen Jahrbuches, das heuer den Titel trägt „Weltereignis Reformation“.
„Warum Theologie studieren?“, fragte Dekan Ulrich Fistill beim heutigen Dies Academicus an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen. „In Zeiten wie diesen braucht es Menschen mit einem kritischen Blick und solche, die den Blick nicht nur auf das Diesseits richten sondern auch darauf, was dem Leben Sinn gibt“, so Fistill.
Im Rahmen des Festaktes, der vom Hochschulchor musikalisch mitgestaltet wurde, wurden auch die Diplomarbeiten jener 16 Personen vorgestellt, die ihr Theologiestudium erfolgreich abgeschlossen haben – die Palette der Themen dieser Diplomarbeiten war breit gefächert und reichte vom Religionsunterricht über das Phänomen der Nahtoderfahrungen bis hin zur Rolle der Engel in den Religionen und in der Esoterik.
Beim heutigen Dies Academicus wurde zudem der „Bischof-Karl-Golser-Preis“ verliehen, ein Preis in der Höhe von 1000 Euro, der vom Institut De Pace Fidei vergeben wird für eine Arbeit, die den Themenbereich Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung behandelt. Jasmin Brunner aus Dorf Tirol hat diesen Preis erhalten – für ihre Diplomarbeit, in der sie u.a. über den Fairen Handel schreibt und über die Verantwortung aller für „das Haus des Lebens“ aufzeigt.
Ein Höhepunkt beim Dies Academicus ist immer auch die Vorstellung des neuen Jahrbuches. 14 Autoren haben sich diesmal mit verschiedenen Fragen zum Reformationsgedenken auseinandergesetzt. „Martin Luther war es ein Anliegen, die Kirche nach dem Evangelium zu erneuern; er wollte die Kirche nicht spalten, sondern reformieren“, so P. Martin Lintner, der in der Vorstellung des Jahrbuches darauf aufmerksam machte, dass man nach Jahrhunderten gegenseitiger Verunglimpfungen von einem Gegeneinander zu einem Weg in der „versöhnten Verschiedenheit“ gekommen sei – ohne zu verschweigen, dass jede Kirchenspaltung ein Stachel in der einen Christenheit bleibt.
Beim Jahrbuch geht es um historische, theologische und spirituelle Entwicklungen, die die Reformation vorbereitet bzw. beeinflusst hatten; es werden die Grundanliegen von Martin Luther herausgearbeitet und auch die Folgen der Kirchenspaltung aufgezeigt. Bezeichnend darin ist auch, dass dass sowohl Bischof Ivo Muser als auch Pastor Marcus Friedrich ein Geleitwort für dieses Jahrbuch verfasst haben.