Von: bba
St. Ulrich – Das Dolomitale Filmfestival geht vom 21. bis zum 26. September in seine vierte Edition. Erstmals kürt das Grödner Filmfestival den besten alpenländischen Film mit dem Luis Trenker Award. Der Preis ist Filmen gewidmet welche das kulturelle Erbe der Alpenländer oder das Leben ihrer Bewohner zum Inhalt haben.
Die Kandidatenfilme könnten dabei unterschiedlicher nicht sein: nominiert sind zwei Dokumentarfilme und drei Spielfilme, von der Komödie bis zum poetischen Kino ist alles dabei. Auch die Herkunftsländer der Filme sind zwischen Italien, Slowenien, Dänemark, Südtirol und der Schweiz bunt gemischt.
Die fünf Kandidatenfilme
Storie dai bosch di castagni handelt vom italienisch-jugoslawischen Grenzgebiet der 1950er Jahre. In poetischer Art und Weise und mit atmosphärischer Musik untermalt, gibt der Film in eindrucksvoller Weise die Verhältnisse jener Zeit wieder, welche von Abwanderung und Isolation gezeichnet war.
In Paradise – Una nuova vita werden die Gegensätze zwischen Nord- und Süditalien komödiantisch aufgezeigt. Calogero, ein sizilianischer Granitaverkäufer, wird in seiner Heimat Zeuge eines Mordes durch die Mafia. Daraufhin ergreift er die Flucht in die alpine Ortschaft Sauris und ist dort mit einem Kulturschock konfrontiert. Mit The Trouble with Nature des dänischen Regisseurs Illum Jacobi reisen wir in die Alpen des 18. Jahrhunderts. Der britische Philosoph Edmund Burke ist 1.769 gezwungen London zu verlassen und unternimmt eine Reise in die Alpen. Seine dabei gemachten Erfahrungen werden später niemand geringeren als Immanuel Kant beeinflussen.
My Upside Down World ist der Südtiroler Kandidat für den Luis Trenker Award. Angelika Rainer hat in ihrer Karriere als Klettersportlerin alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. In einem einfühlsamen Portrait lässt sie ihre Zeit als
Sportlerin und ihre Kindheit in Südtirol Revue passieren. Mit Kühe auf dem Dach reisen wir in die Tessiner Alpen. Auf einer Alm will eine Hausgemeinschaft eine alternative, unabhängige Lebensweise leben. Die Gemeinschaft wird aber von einem tragischen Todesfall überrascht. Der Film vom Schweizer Aldo Gugolz gewann den diesjährigen Goldenen Enzian am Trento Film Festival.
Die Filme werden im Rahmen des Dolomitale Filmfestivals zwischen 21. und 26. September im Kulturhaus Luis Trenker von St. Ulrich gezeigt. Zu den Filmvorstellungen werden zu allen Filmen auch die Regisseure oder Protagonisten erwartet. Die Siegerehrung findet am Samstag um 22.00 Uhr in St.Ulrich statt.
Wieso Luis Trenker Award?
Als wir einen Spielfilmpreis ausschreiben wollten, lag es sofort auf der Hand diesen nach dem Südtiroler Filmpionier zu benennen, erklärt Festivalleiter Lukas Pitscheider. Luis Trenker schaffte es vom Grödner Hirtenjungen zur weltweiter Berühmtheit. Seine Werke waren für die gesamte Filmwelt wegbereitend und prägten Generationen. Trotz des Erfolges blieb Trenker bodenständig und seiner Herkunft treu. Luis Trenkers Filme waren weltoffen und heimatverbunden zugleich, genau dies will auch die Dolomitale sein. Deshalb widmen wir ihm diesen Preis. Anfangs wollten wir sowohl Spielfilme als auch Dokumentarfilme in zwei getrennten Wettbewerben laufen lassen. Als aber feststand, dass wir aufgrund der Coronabestimmungen nur einen Saal bespielen können, haben wir kurzerhand beschlossen beide Genres unter einen Hut zu bringen, so Pitscheider weiter. Luis Trenker hat in seiner Lebenszeit zunächst wichtige Spielfilme und später Dokumentarfilme gedreht, die Kriterien passen deshalb sehr gut zum Namensvetter des Wettbewerbs.
Wettbewerb für den besten Südtiroler Kurzfilm
Zum vierten mal in Folge wird auf der Dolomitale wieder der beste Kurzfilm Südtirols gekürt. Teilnahmeberechtigt waren dabei alle Filme bis zu einer Spiellänge von 30 Minuten an welchen Südtiroler im In- und Ausland in kreativer Position mitgewirkt haben. Am Ende haben es sechs Kurzfilme in die engere Auswahl geschafft. Traditionsgemäß wird der Siegerfilm durch Stimmabgabe vom anwesenden Publikum gewählt.
Die sechs Kandidatenfilme für den Dolomitale Short Film Award:
– 4 Hunters (Regie: Thomas Perathoner), 15 Minuten
– Con il sorriso (Regie: Andrea Azzetti), 27 Minuten
– Fulgidusen (Regie: Alexander Feichter), 23 Minuten
– Kein Hund, Keine Kamera, Kein Licht (Regie: Gerd Weigel), 16 Minuten
– Last Date (Regie: Christian Passeri), 13 Minuten
– Na Vita de Nëi (Regie: Marco Tribelhorn), 12 Minuten
Das vollständige Programm ist hier abrufbar:
https://www.dolomitale.com/de/dolomitale-programm-2021/