Von: mk
Bozen – Südtirol weist im Verhältnis zur Bevölkerung die höchste Zahl an Ehrenamtlichen in ganz Italien auf. 30 von 100 Einwohnern engagieren sich ehrenamtlich, so die heute vom Astat veröffentlichten Zahlen. Knapp 6.000 junge Menschen sind in den Kinder- und Jugendverbänden des Südtiroler Jugendringes (SJR) ehrenamtlich tätig.
Die heute veröffentlichten Zahlen des Astat machen es deutlich: Das Ehrenamt ist eine der tragenden Säulen unserer Gesellschaft, ohne die Vieles nicht möglich wäre. So leisten zum Beispiel die Ehrenamtlichen, der im SJR zusammengeschlossenen Kinder- und Jugendvereine, einen wichtigen Beitrag, wenn es darum geht, dass junge Menschen Zugehörigkeit erfahren, indem sie Teil einer Gemeinschaft sein können in der sie sich wohl fühlen und frei entfalten können. „Diese jungen Ehrenamtlichen übernehmen Verantwortung für das Gemeinwohl. In diesem Sinne ist das Ehrenamt eine wichtige Ausdrucksform von sozialem Verantwortungsbewusstsein und Dienst an der Gesellschaft, den es entsprechend anzuerkennen und zu fördern gilt“, so die Vorsitzende des Südtiroler Jugendringes Tanja Rainer.
„Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht wird die Selbstorganisation der Bevölkerung im Ehrenamt immer wichtiger, wenn es darum geht die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Das ehrenamtliche Engagement ist zu einer wichtigen Ressource geworden, die zum sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft beiträgt, auf die wir nicht mehr verzichten können“, so Rainer.
Der SJR fordert den Landtag und die Landesregierung daher auf bei der Erstellung des Landeshaushaltes 2020 das Ehrenamt entsprechend zu berücksichtigen und genügend Mittel zur Verfügung zu stellen, damit auch in Zukunft ehrenamtliches Engagement nicht nur erhalten, sondern auch noch weiter zunehmen kann. „Müsste man all die ehrenamtlich geleisteten Stunden vergüten, so könnten wir uns das nie und nimmer leisten. Und jeder Euro, der ins Ehrenamt investiert wird, kommt der Gesellschaft als Wert der geleisteten Arbeit mehrfach zurück“, bringt es Rainer auf den Punkt.
Neben einer ausreichenden Finanzierung bedarf es auch an geeigneten Rahmenbedingungen, damit sich das Ehrenamt auch in Zukunft noch weiterhin gut entfalten und entwickeln kann. „Politik und Verwaltung sind gefragt, wenn es darum geht die überhandnehmende Bürokratie, die ehrenamtliche Tätigkeit erschwert und einbremst, in Grenzen zu halten. Hier gibt es Handlungsbedarf. So könnten zum Beispiel Ansuchen um finanzielle Mittel der verschiedenen Ämter vereinheitlicht bzw. angeglichen werden. Auch die Vergabe von Mehrjahresbeiträgen für die laufende Tätigkeit, um langfristig planen zu können, wäre wünschenswert“, so der Geschäftsführer des Südtiroler Jugendringes Kevin Hofer abschließend.