Von: mk
Bozen – Die liturgischen Feierlichkeiten in diesem Jahr werden in vielen Pfarreien wohl deutlich ruhiger ausfallen als sonst – zumindest musikalisch. Ein „musikalischer Notbetrieb“ ermöglicht, dass das Fest nicht ganz ohne Gesang und Weihnachtslieder bleibt. Darauf macht der Verband für Kirchenmusik (VKM) aufmerksam.
Dieses Weihnachtsfest wird wohl vielen in Erinnerung bleiben. Normalerweise bildet das Gestalten der Liturgie an Weihnachten einen musikalischen Höhepunkt, doch dieses Jahr müssen die Kirchenchöre ihre Tätigkeit ruhen lassen. Anstelle von großen Chor- und Orchesterbesetzungen übernehmen dieses Jahr z.B. maximal fünf Sängerinnen und/oder Sänger unter Einhaltung der gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen die Gestaltung.
Bis vor Kurzem war es gesetzlich nicht möglich, sich für die erlaubte Gestaltung der liturgischen Feiern in Klein- und Kantorengruppen, für eine Probe zu treffen. Dass das Singen in kleinen Ensembles kein Selbstläufer ist, konnten viele Sänger in der vergangenen Zeit erfahren. Umso respektabler ist es, dass viele feierliche Gestaltungen der Liturgie realisiert wurden.
Blickt man über die Grenzen, so gilt z.B. in einigen Ländern ein teilweises Singverbot und in der Schweiz, Österreich und Deutschland sogar ein gänzliches für die Gemeinde im Gottesdienst. In Italien gilt diese Einschränkung nicht. Während der Gottesdienste wird durch das Tragen der Mund- und Nasenschutzmaske der Gemeindegesang ermöglicht.
Das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ ist für viele das Weihnachtslied schlechthin und weckt große Emotionen. Es kann in diesem Jahr trotz Corona als Gesang der Gottesdienstgemeinde erklingen und vielleicht klingt es ohne Kirchenchor anders als gewohnt. Anders heißt jedoch nicht, dass sich die Botschaft der Geburt Christi ändert.
Gefordert sind über die Feiertage vor allem all jene, die in sprichwörtlich letzter Minute für die Gestaltung der liturgischen Feiern sorgen. Ständig wechselnde Bestimmungen, Eildekrete, galoppierende Messzeiten – ohne die engagierten Akteure im Hintergrund wie z.B. Organisten, Kantoren und die kleinen Sängergruppen wäre das diesjährige Weihnachtsfest wohl ganz still.