Von: luk
Bozen/Sexten – Die deutsche Volksgruppe in ihrer Tradition und Identität stärken: Dieses Ziel verfolgt die „Stiftung Frick – Heimat Südtirol“. In Partnerschaft mit der Südtiroler Bauernjugend wurde einer jungen bäuerlichen Familie auf der Agrialp 2025 zum achten Mal der „Jungbauernpreis zur Förderung der Südtiroler Identität“ verliehen. Er ging an die Familie Thomas Lampacher und Elisabeth Pfeifhofer vom Außergattererhof in Sexten.
In Partnerschaft mit der Stiftung „Frick – Heimat Südtirol“ verlieh die Südtiroler Bauernjugend mittlerweile zum achten Mal den Jungbauernpreis zur Förderung der Südtiroler Identität. Der Präsident der Stiftung Frick, Werner Frick übergab am Sonntag um 15.00 Uhr die handgeschriebene Urkunde an die Familie Lampacher.
In seiner Ansprache erzählte er über die Gründung der Stiftung sowie ihren Zweck. „Mein Vater hat die Stiftung gegründet, die Heimat Südtirol heißt, das spricht für sich. Ihm war der Erhalt der Südtiroler Identität immer schon ein großes Anliegen. Damit ist verbunden, die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft“, so Werner Frick. Er ruft ebenso zu mehr Engagement zum Erhalt der Südtiroler Traditionen auf.
Der Bezirk Pustertal der Südtiroler Bauernjugend hat die Familie Thomas Lampacher als Preisträger ausgewählt. Der Bezirk Pustertal erklärte in seiner Rede ihre Intension, warum die Familie ausgewählt wurde. „Aus unserer Sicht erfüllen sie alle Kriterien und wir stehen voll und ganz hinter ihnen und sehen sie als Vorbildfamilie.“
Leidenschaft am Hof
Elisabeth und Thomas führen gemeinsam den Außergattererhof in Sexten mit Umsicht, Fleiß und einem tiefen Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Sie pflegen, was gewachsen ist und öffnen sich dennoch mutig neuen Ideen. Dabei sind sie fest verwurzelt in ihrer Heimatgemeinde Sexten, wo sie sich nicht nur als Bauernfamilie, sondern als tragende Säulen des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens engagieren. Musik, Brauchtum und Gemeinschaft sind fester Bestandteil ihres Alltags.
So ist Elisabeth seit 2010 Saxophonistin in der Musikkapelle Sexten und gemeinsam mit Mann Thomas sind sie auch aktive Mitglieder der Schützenkompanie Sepp Innerkofler. Mit ihren drei Kindern Jakob, Johanna und Sofia leben Elisabeth und Thomas, was sie ihren Kindern mitgeben möchten: Respekt vor der Natur, Liebe zur Musik, Freude am Lernen und Stolz auf das eigene Tun.
Sohn Jakob spielt begeistert die Steirische Harmonika und singt im Kinderchor; Tochter Johanna steht bereits in den Startlöchern der Musikschule. Ihr Wunsch ist es, dass die Kinder eines Tages selbstbewusste, weltoffene junge Menschen werden, die zugleich ihre Wurzeln nicht vergessen. Dieses Werteverständnis, gepaart mit einem lebendigen Familienzusammenhalt, macht die Familie Lampacher zu einem Vorbild für viele junge bäuerliche Familien.
Doch die Familie Lampacher steht nicht nur für kulturelle und familiäre Stärke, sondern auch für ein außergewöhnliches Maß an gesellschaftlichem Engagement. Elisabeth ist eine Frau, die Verantwortung übernimmt. Drei Amtsperioden lang leitete sie die Südtiroler Bauernjugend Ortsgruppe Sexten, engagierte sich im Krampusverein, war Elternvertreterin im Kindergarten und ist heute als Gemeindereferentin für Kultur und Bildung sowie Landwirtschaft im Gemeindeausschuss Sexten tätig. Auch Thomas prägt durch seine vielfältigen Aufgaben das gesellschaftliche Leben in Sexten. Als Obmann des Ortsbauernrates, als Verantwortlicher in Interessenschaften und Nachbarschaft, als Rechnungsprüfer und Ausschussmitglied in verschiedenen Organisationen steht er für Verlässlichkeit, Gemeinschaftssinn und Verantwortung. Ihr soziales Engagement zeigt sich auch in vielen kleinen Dingen des Alltags. So hat Elisabeth als Elternvertreterin im Kindergarten Sexten dafür gesorgt, dass Kinder die Landwirtschaft hautnah erleben: beim Kartoffelsetzen, Ernten und Verkosten. Durch diese Projekte lernen die Jüngsten früh, was regionale Lebensmittel, Nachhaltigkeit und bäuerliche Arbeit bedeuten. Am eigenen Hof wird vieles noch in Handarbeit hergestellt: Fleisch verarbeitet, Marmeladen eingekocht, Kräuter getrocknet. Die Kinder werden von klein auf miteinbezogen und lernen, mit Wertschätzung und Dankbarkeit mit den Ressourcen der Natur umzugehen. Zusammen mit Thomas Eltern Andreas und Christine, bewirtschaften sie unter anderem hoch gelegene Bergwiesen. Dabei wird auf innovative Techniken sowie auch auf Handarbeit viel wert gelegt. Sorgsam pflegen sie die Lärchenweiden, erhalten Zäune, beseitigen Borkenkäferschäden und reinigen Wasserläufe. All dies sind keine spektakulären Taten, aber sie sind Ausdruck einer Haltung: jener Haltung, die unser Südtirol seit Jahrhunderten prägt. Verantwortung übernehmen, bewahren und weitergeben. Die Familie Lampacher aus Sexten zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass Tradition und Zukunft kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig beflügeln.




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