Ausstellung im Pforzheim, Landratsamt Enzkreis

Gabriela Oberkofler erhält Gerlinde-Beck-Preis für Skulptur 

Sonntag, 22. Juli 2018 | 22:32 Uhr

Pforzheim, Landratsamt Enzkreis – Der Gerlinde-Beck-Preis für Skulptur, den die Gerlinde-Beck-Stiftung seit 2009 in unregelmäßigen Abständen verleiht, geht 2018 an die 1975 in Bozen geborene und in Stuttgart lebende Gabriela Oberkofler. Sie ist nach Manuela Tirler, Axel Anklam und Anne Römpp die vierte Preisträgerin der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung.

Gabriela Oberkofler/Gerlinde-Beck-Preis

1995 entschied sich Gerlinde Beck, damals 65-jährig, zusammen mit ihrem Mann Peter Beck zu einer Stiftung, die ein Jahr später auch rechtskräftig wurde. Stets setzte sie sich in Gremien, Jurys, Kommissionen und Verbänden für jüngere Kolleginnen und Kollegen ein, und sie wollte dieses Engagement auch über ihren eigenen Tod hinaus bewahrt wissen. Der Preis setzt einen Wunsch der Namenspatronin um, junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern.
Die aktuelle Preisträgerin Gabriela Oberkofler ist in erster Linie als Zeichnerin bekannt, verfügt aber auch über ein installatives, mediales und objektbezogenes Werk. Es verwundert kaum, dass sie dabei sowohl die Gattungsgrenzen als auch die sozialen Grenzen, sprich: die zwischen Natur und Kunst oder genauer Natur und Gesellschaft übersteigt. Dass der Gerlinde-Beck-Preis ›für Skulptur‹ im Jahr 2018 einer ausgesprochenen Zeichnerin zugedacht wird, die durchaus Räume mitdenkt, unterstreicht die Offenheit der Stiftung, zeigt aber auch, dass die Festlegung auf Gattungen heute obsolet geworden ist. Dass die jungen Kunstschaffenden insgesamt. Auswege aus dem klassischen Verständnis von Skulptur anbieten, ist nicht zuletzt der unkonventionellen Neudefinition der Kunst durch Gerlinde Beck verpflichtet.

Hybride/Gabriela Oberkofler/Gerlinde-Beck-Preis

Die in Jenesien nahe Bozen in Südtirol geborene Gabriela Oberkofler reflektiert in ihren Werken die eigene, ländlich geprägte und von den Dolomiten empathisch aufgeladene Kindheit, um sie in allgemeingültigen Bildern ästhetisch und gesellschaftskritisch zu hinterfragen. »Auch wenn ich die unterschiedlichsten Impulse für meine künstlerische Arbeit bekomme, so beginne ich mit Bildern aus meiner Vergangenheit und mixe sie mit gegenwärtigen Eindrücken, um etwas Neues entstehen zu lassen.«

Gabriela Oberkofler/Gerlinde-Beck-Preis

Vita

1975
geboren in Bozen
1997–98
University of Visual Arts, Corner Brook, Neufundland, CA
1998–2002
Fachhochschule für Kunsttherapie, Nürtingen
2002 –09
Studium an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Werner Pokorny, Prof. Holger Bunk, Prof. Micha Ullmann, Markus Ambach, Prof. Rainer Ganahl
2007
Gründung der Projektgruppe Local to Local

Gabriela Oberkofler lebt und arbeitet  in Stuttgart.

Gabriela Oberkofler/Gerlinde-Beck-Preis

Die Ausstellung kann zu den üblichen Öffnungszeiten des Landratsamtes (montags von 8 bis 12:30 Uhr, dienstags von 8 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 18 Uhr, donnerstags von 8 bis 14:00 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr) kostenlos besichtigt werden.

Von: ka