In Marco Goeckes neuer Choreografie für die Gauthier Dance Company

Genie und Wahnsinn: Kunst und Leben des Ausnahmetänzers Nijinsky

Dienstag, 26. Juli 2016 | 16:03 Uhr

Bozen – Die Gauthier Dance // Dance Company Theaterhaus Stuttgart ist bereits Stammgast des Bozner Tanzfestivals. In den vergangenen Jahren hat das Ensemble drei verschiedene Arbeiten auf der Bühne des Bozner Stadttheaters zum Besten gegeben. In diesem Jahr zeigt die deutsche Kompanie am Mittwoch, 27. Juli, nur einen Monat nach der Uraufführung in Stuttgart, ihre jüngste Produktion, Nijinski.

Das Stück des Choreografen Marco Goecke ist der Tanzlegende Vaslav Nijinsky gewidmet. Italienische Erstaufführung: Stadttheater Bozen, 27. Juli, 21.00 Uhr.

Um 20.00 Uhr zeigt die italienische Tänzerin und Choreografin Claudia Catarzi ihr Solo 40.000 centimetri quadrati im Studio Theater (Studio Theater, 20.00 Uhr).

Gauthier Dance, das Tanzensemble des Theaterhauses Stuttgart unter der Leitung des Choreografen, Tänzers und Musikers Eric Gauthier, gastiert bereits zum vierten Mal bei Tanz Bozen. Nach Don Q und Poppea//Poppea von Christian Spuck und Alice von Mauro Bigonzetti präsentiert das 16-köpfige Ensemble nun in einer italienischen Erstaufführung, Nijinski, das neue abendfüllende Ballett von Marco Goecke. Das Stück erzählt vom Tänzer und Choreografen Vaslav Nijinsky, einem der außergewöhnlichsten Künstler des vorigen Jahrhunderts. Seine Partien bei den Ballets Russes unter Sergej Djagilev sind in das kollektive Gedächtnis der Tanzwelt eingegangen. Genie und Wahnsinn sind in seinem Künstlerdasein eng miteinander verwoben. Er kämpfte gegen Schizophrenie an und musste sich zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Das neue Stück streift Stationen aus dem Leben der Tanzlegende und wirft Fragen nach dem Zauber und dem Wert des Tanzes auf.

Nicht zum ersten Mal widmet sich Marco Goecke den Ballets Russes: 2009, anlässlich der 100 Jahrfeier ihrer Stiftung, kreierte er für Les Ballets de Monte-Carlo den Pas de Deux Le Spectre de la rose, Choreografie von Michel Fokine aus dem Jahr 1911, die Nijinsky zum Star machte.

Gauthier Dance // Dance Company Theaterhaus Stuttgart

Gegründet im Oktober 2007, hat sich die Kompanie innerhalb kürzester Zeit einen Platz in der internationalen Tanzlandschaft erobert. Anspruchsvolle Choreografien, getragen von originellen Ideen, Humor und hohem tänzerischen Niveau sind das Markenzeichen von Gauthier Dance. Qualität ist dabei die Konstante der bisherigen Produktionen für die Gauthier selbst sowie namhafte zeitgenössische Choreografen wie Mauro Bigonzetti, Alejandro Cerrudo, William Forsythe, Itzik Galili, Jiří Kylián, Paul Lightfoot & Sol León, Hans van Manen, Christian Spuck und Philip Taylor ihre Werke zur Verfügung stellten oder Uraufführungen für Gauthier Dance kreierten.

Marco Goecke, Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts und des Nederlands Dans Theater in Den Haag, ist einer der renommiertesten Choreografen weltweit. Er beeindruckt mit seiner prägnanten und avantgardistischen Tanzsprache. Im Juli 2003 gewann Goecke den Prix Dom Pérignon in Hamburg, 2005 erhielt er den Baden-Württemberger Kulturpreis. Für sein erstes Handlungsballett Der Nussknacker, das später für das ZDF verfilmt wurde, erhielt er 2007 den deutschen Theaterpreis Der Faust. In den letzten 10 Jahren choreografierte Goecke über 40 Stücke, darunter zwei abendfüllende Werke für das Stuttgarter Ballett, Der Nussknacker (2006) und Orlando (2010. Kürzere Stücke entstanden für das Hamburger Ballett von John Neumeier, Les Ballets de Monte-Carlo, das Nederlands Dans Theater, das Norwegische Ballett, die São Paulo Dance Company und das Scapino Ballet Rotterdam.

www.tanzbozen.it

Das Festival Tanz Bozen wird organisiert von der Stiftung Haydn von Bozen und Trient mit freundlicher Unterstützung von  Stiftung Südtiroler Sparkasse, Alperia.

Von: mk

Bezirk: Bozen