Von: mk
Meran – Sieben Schülerinnen und Schüler des Kaiserhofes konnten ihr achtwöchiges Praktikum im vergangenen Sommer in China absolvieren. Am Anfang stand ein strenges Auswahlverfahren. Von den 18 Bewerbern wurden fünf Schülerinnen und zwei Schüler ausgewählt, alle aus der vierten Klasse.
Gearbeitet wurde an der Rezeption der zwei Hotels im Universitätscampus des Gründers der Universität, Shawn Chen. Er ist unter anderem Präsident der Vereinigung der Universitäten der Asien-Pazifik-Region und Vorstandsmitglied der Internationalen Vereinigung der Universitätsprofessoren. Das Areal des Universitätsgeländes erstreckt sich auf rund 300 Hektar. Die Universität namens SIAS ist die erste in Zentralchina, die sich ausschließlich in amerikanischem Besitz befindet. „Wir wurden in einem der zahlreichen Wohnheime auf dem Uni-Campus untergebracht“ sagte Laura Hell. „Es gab Geschäfte, einen Postschalter, ein Krankenhaus und sogar eine eigene Polizei bewachte das Areal“.
Um schneller von A nach B zu gelangen, haben sich die Gruppenmitglieder elektrische Scooter ausgeliehen. Es sei nicht einfach, sich im chinesischen Straßenverkehr zu Recht zu finden. Zudem verstehe kaum ein einfacher Bürger die englische Sprache und wir konnten natürlich kein Chinesisch, so Annalena Unterweger.
Ermöglicht hat das Auslandspraktikum Universitätsprofessor George Teodorescu, ein Mittler zwischen Südtirol und Shawn Chen sowie Walter Mairhofer, Deutschlehrer an der Hotelfachschule Kaiserhof.
Dank zahlreicher Sponsoren war es der Gruppe möglich, neben den 320 Stunden Praktikum sehr viel von China zu sehen. Die Praktikanten hatten die einmalige Gelegenheit, die chinesische Kultur, Tradition, das Brauchtum und die Lebens- und Denkweise der Bevölkerung kennenzulernen. Bereits die Anreise war für die Praktikantin Evi Pellegrini ein Abenteuer. Nach 30 Stunden Fahrtzeit „war ich froh, als uns 2 Studentinnen in der 9 Millionen Stadt Zhengzhou abholten und zum Campus begleiteten. Beeindruckend war für mich der Zwischenstopp in Hongkong, einer Stadt, die mich sehr fasziniert hat“, sagte Pellegrini.
Zwei Wochen lang besuchten die sieben Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit 3 amerikanischen Studenten das ABC-Camp, ein chinesischer Sprach- und Kulturkurs. Beim Sprachkurs wurde „speziell auf die Fachausdrücke im Gastgewerbe und in der Hotellerie eingegangen“, berichtete Tobias Wenter. Auf dem Programm standen aber auch Kurse wie chinesische Kalligrafie, Scherenschnitt, Kung-Fu, Koch- und Tanzkurse. Interessant sei auch die Besichtigung des Großkonzerns Apple gewesen, so Wenter. Nicht fehlen durfte der Besuch des Shaolin-Tempels, der Wiege des Kung-Fu.
Michaela Winkler war besonders fasziniert von der Terrakotta-Armee. Auch der Besuch des Moslemmarktes und der Wildganspagode in X’ian war laut Winkler sehr interessant. Gewöhnungsbedürftig seien die frittierten Skorpione, Heuschrecken und anderen Insekten gewesen, berichtete Winkler. Zu einem einmaligen Erlebnis wurde für Nadine Veneri der dreitägige Ausflug nach Shanghai. Dort besichtigten wir den Jing’an-Tempel, einer der bedeutendsten buddhistischen Sakralbauten in China. Auf der Aussichtsplattform des Oriental Pearl Tower genossen wir auf 260 Metern Höhe einen einmaligen Ausblick auf die Skyline von Shanghai, erzählte die Schülerin. Der Pearl Tower ist der fünfthöchste Fernsehturm der Welt.
Nach China zu fahren ohne die Hauptstadt Peking zu besichtigen, sei natürlich nicht möglich, sagte Florian Folie. „Mit dem Schnellzug fuhren wir mit über 300 km/h von Zhengzhou nach Peking, einer Stadt mit 21,7 Mio. Einwohnern. Auf dem Programm stand die Besichtigung der Chinesischen Mauer, der Verbotenen Stadt, des Mao-Mausoleums, des Platzes des Himmlischen Friedens und des Beihai-Parkes, des einstigen Sommerpalastes des Kaisers.
Ein Tagesausflug führte in die Stadt Xinzheng. Dort besichtigte die Gruppe den Geburtsort des Gelben Kaisers. Sehenswert war laut Gruppe der Besuch des Tang Paradise, des ersten und größten kulturellen Freizeitparks der Tang-Dynastie in China. Einen bleibenden Eindruck hinterließen die Longmen-Grotten. Sie zählen zu den vier berühmtesten buddhistischen Grotten Chinas und sind Weltkulturerbe.