Von: mk
Bozen – Aufgrund der sehr unübersichtlichen Situation im Bereich der Öffentlichen Veranstaltungen haben die Festival-Organisatoren Südtirols um eine Aussprache mit Landesrat Philipp Achammer gebeten. Bei mehreren, durch das „netz | Offene Jugendarbeit“ einberufenen Videokonferenzen informierte Achammer die anwesenden Organisatoren und Organisatorinnen über aktuelle Neuerungen und stellte klar, dass aufgrund des verhängen Notstandes bis Ende Juli keine Konzerte oder Festivals möglich sein werden.
Er riet zu zeitnahen Absagen oder Verschiebungen auf das nächste Jahr. Es sei sinnlos, Veranstaltungen, die sich anhäufen alle auf später zu verschieben. Das führe nur zu großen Überschneidungen. Wobei man heute immer noch nicht genau wisse wie es auch nach Ende Juli weiter gehen wird, erklärte Achammer.
Der Landesrat zeigte großes Verständnis für die Sorgen und Belange der Musikkultur im Allgemeinen. Die Politik würde auch in dieser Sache niemanden im Regen stehen lassen. Organisatoren, sofern finanziell geschädigt, werde unbürokratisch geholfen. Im Rahmen der Konferenz, an der auch diverse Mitarbeiter aus dem Team des Landesrates und des Amtes für Jugendarbeit teilnahmen, ging es auch um Alternativen und andere Möglichkeiten der Musikkommunikation.
Mehrere der 40 anwesenden Organisatoren präsentierten erste Ideen wie sich Musikkultur auch virtuell vorübergehend gestalten und verbreiten ließe. Sogenannte Quarantäne-Sessions – Livestreams von Konzerten auf sozialen Netzwerken – und Onlineprojekte seien diesbezüglich wichtige Schritte. Nicht nur um die Live-Pause zu überbrücken, sondern auch daraus zu lernen und daran zu wachsen. Die Kompetenz in Sachen Digitalisierung wird unabhängig von einem Virus immer wichtiger werden.
Diverse Festivalvertreter teilten während der Sitzung mit, dass sie ihre Festivals bereits abgesagt, verschoben oder auf 2021 verlegt hätten. Neben Open Air Gaul, Alpenflair, Rock im Ring und dem Jazz Festival gaben in den letzten Tagen weitere Organisatoren diesbezüglich Statements ab.
Alle Teilnehmenden zeigten sich betroffen, schauen aber zuversichtlich in die Zukunft. Es wird eine Zukunft mit Festivals und Konzerten geben. Lockerungen sind leider etwas später zu erwarten als in anderen Bereichen. Man wird mit kleinen Veranstaltungen und wenig Publikum anfangen und sobald es die Lage zulässt auch größere Events „öffnen“. Der Landesrat bedankte sich abschließend bei allen für ihren Einsatz für die Jugendkultur in Südtirol – die Wertschätzung der Politik sei ihnen gewiss.