Von: bba
Bozen – Ein Beethoven-Abend im Konzerthaus Bozen: Am 23. Oktober um 20.00 Uhr spielt das Haydn Orchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Arvo Volmer dort zwei beliebte Standards aus dem Klassikrepertoire: Ludwig van Beethovens Drittes Klavierkonzert und die Dritte Sinfonie „Eroica“. Solist ist der vielfach ausgezeichnete französische Pianist Jean-Efflam Bavouzet.
Die ersten Entwürfe zum Dritten Klavierkonzert in c-Moll stammen aus dem Jahr 1796. Uraufgeführt wurde das Werk am 5. April 1803 in Wien, wobei der Komponist selbst am Flügel saß und den Solo-Part im Konzertsaal frei improvisierte. Der mit Beethoven befreundete Dirigent und Komponist Ignaz von Seyfried, der damals die Notenseiten umblättern sollte, berichtete später: „Ich erblickte fast lauter leere Blätter, höchstens auf einer oder der anderen Seite ein paar mir recht unverständliche ägyptische Hieroglyphen hingekritzelt.“ Die alle bisherigen Größenverhältnisse der Gattung sprengende Heldensinfonie „Eroica“, mit der Beethoven einen „neuen Weg“ betrat, veränderte die Geschichte der europäischen Musik – und verblüffte die Zeitgenossen: Die „Allgemeine musikalische Zeitung“ beschrieb dieses 1804 uraufgeführte Schlüsselwerk, das heute als der Grundstein der großen klassisch-romantischen Sinfonie-Tradition gilt, als eine „kühne und wilde Phantasie, die sich „ins Regellose“ zu verlieren scheint.
Jean-Efflam Bavouzet wurde 1962 in Lannion (Frankreich) geboren und studierte am Konservatorium in Paris. 1989 erhielt er den Steven de Groote Chamber Music Prize im Rahmen des Van-Vliburn-Klavierwettbewerbs in Fort Worth (USA). Als Solist debütierte er 1995 mit dem Orchestre de Paris unter der Leitung von Georg Solti und gilt als die letzte große Entdeckung dieses Dirigenten. Seitdem ist Jean-Efflam Bavouzet mit den bedeutendsten Klangkörpern in Europa und den USA unter Dirigenten wie Marc Albrecht, Pierre Boulez, Sir Andrew Davis, Charles Dutoit, Daniele Gatti, Valery Gergiev, Neeme Järvi, Vladimir Jurowski, Kent Nagano oder Esa-Pekka Salonen aufgetreten. Seine umfangreiche Diskographie umfasst Werke von Haydn, Mozart und Beethoven ebenso wie Musik von Karlheinz Stockhausen, Grieg, Ravel, Bartok, Chopin und Strawinsky. 2014 wurde seine Einspielung der fünf Klavierkonzerte von Sergej Prokofiev mit dem BBC Philharmonic Orchestra unter Gianandrea Noseda mit dem ngesehenen Gramophone Award ausgezeichnet. Zuvor hatte er für das Label Chandos auf fünf CD’s das Klavierwerk von Claude Debussy aufgenommen – und dafür ebenfalls einen Gramophone Award sowie einen BBC Music Magazine Award erhalten.