Von: luk
Bozen – Die Corona Krise hat alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens, von der Wirtschaft zum Sozialen, von der Bildung und Schule bis zur Kultur mehr als hart und unerwartet getroffen.
Auf institutioneller Ebene hat das Amt für Kultur im Rahmen des Landesgesetzes Nr. 4 vom 8. Mai 2020 einen Maßnahmenkatalog erlassen, der für Kunst- und Kulturschaffende Möglichkeiten der Förderung in dieser Zeit und auch Modelle der Kulturarbeit ab Sommer und Herbst 2020 ins Auge fassen. Im Rahmen dieses Landesgesetz zu Südtirols Sonderweg in Phase 2 ist auch das kulturelle Leben ab dem 11. Mai 2020 zum Teil neu durchgestartet.
Kulturelle und künstlerische Tätigkeiten im weitesten Sinn des Wortes, auch von Museen, Bibliotheken und Jugendzentren, sind wieder möglich, stets unter Wahrung der allgemeinen Sicherheitsbestimmungen. Weiterbildung und Fortbildung kann nur auf Vormerkung geleistet werden.
Das sei nun ein Neuanfang, aber bei weitem nicht ausreichend, das kulturelle Leben insgesamt, ob institutionell organisiert und finanziert oder aber auch von einzelnen
Kulturschaffenden und Künstler (Autor/innen, bildende Künstler/innen, Musiker/innen, Tänzer/innen etc.). “Arbeitsausfälle, Projektausfälle, Planungs- und Finanzierungsunsicherheiten begleiten die Kulturarbeit auch weiterhin. Es ist zu erwarten, dass sich die Auswirkungen der Corona-Krise gerade im Kulturbereich auch noch in den nächsten Jahren zeigen werden Die Karten werden jetzt neu gemischt, es ist der Moment, in welchem Entscheidungen getroffen werden, die über Jahrzehnte Konsequenzen haben werden. Umso dringender ist es notwendig, jetzt in zukunftsfähige Strukturen und Ideen zu investieren”, so die Allianz der Kultur in einer Aussendung.
“Vor diesem Hintergrund fordern wir als Allianz der Kultur, neue und der Krise angepasste Fördermodelle für Kunst- und Kulturschaffende auszuloten und auf den Weg zu bringen, die in enger Absprache mit den Interessensgemeinschaften, Kulturvereinen und –verbänden so rasch als möglich in eine aktive Unterstützung der Kulturarbeit allgemein umgesetzt werden sollen. Förderungen sollten Anreize zum Entwickeln schaffen. Kulturarbeit und Kultur sind nicht weniger als andere Wirtschaftsbereiche unerlässliche Teile des Gesellschaftssystems, werden aber weitgehend von der Politik und Gesellschaft in unserem Lande kaum als solche wahrgenommen”, heißt es weiter.
“Die Allianz der Kultur will mit diesem Aufruf für die Kultur eine Lanze brechen und mit ihren Partnern dafür kämpfen, dass Kultur auch in Krisenzeiten über reine Lippenbekenntnisse hinaus als grundlegender gesellschaftlicher Beitrag für alle verstanden wird. Es darf nicht sein, dass nur jene Kulturarbeit von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, die sich jetzt digital und online gut zu positionieren weiß, sondern dass allen Kulturschaffenden, die teilweise in arge Existenznot geraten sind, unter die Arme gegriffen wird. Im Sinne der Lobbyarbeit für Kulturschaffende plant die Allianz für den 12. September 2020 einen Tag der Kultur, wo Erfahrungen ausgetauscht und Wege aus dieser Krise aufgezeigt werden”, heißt es abschließend.