Von: mk
Bozen – Zum Abschluss der 37. Ausgabe des Bozner Tanzfestivals wird nach dem erfolgreichen Abend mit dem Haydn Orchester, am Freitag, den 30. Juli noch einmal Livemusik mit Tanz gepaart. Mit Spannung erwartet wird die italienische Erstaufführung von TETRIS Mon Amour der niederländischen Kompanie Club Guy and Roni mit sieben Tänzern und Tänzerinnen und drei Musikern (Stadttheater/Großer Saal, H. 21). Im Vorprogramm zeigt die Performerin und Choreografin Camilla Monga ihr Stück Swaën, eine Neuinterpretation des ikonischen Solos Der Sterbende Schwan mit Jazz-Improvisationen von Filippo Vignato und Emanuele Maniscalco (Studiotheater H. 20). Zum Abschluss findet um 22.30 Uhr eine elektronisches Konzert von TOVEL (aka Matteo Franceschini) statt, der historische Ballettpartituren aufgreift und neu sampelt. (kostenlos mit Reservierung).
Sie als „interdisziplinär“ zu bezeichnen, wäre zu kurz gegriffen. Club Guy & Roni sind weit mehr als eine berühmte, internationale Tanzkompanie. Sie bringen zugleich Tanz, energiegeladene Konzerte und Sprachperformance auf die Bühne. Eine freie, aggressive Körperlichkeit verleiht dem Club seine Einzigartigkeit. Für TETRIS Mon Amour, bei Tanz Bozen erstmals in Italien gezeigt, arbeiten Guy und Roni musikalisch mit Thijs De Vlieger von Noisia zusammen, in der elektronischen Musik weltweit ein Begriff. Slagwerk Den Haag spielt live auf der Bühne. Das Choreografie ist an das beliebte Videospiel Tetris angelehnt, das 1984 von dem russischen Programmierer Aleksej Leonidovič Pažitnov als Logik- und Denkspiel erfunden wurde und bald auf der ganzen Welt Kult war. Es hatte zahllose Anhänger, darunter auch die Choreografin Roni Haver, die in diesem Stück ihre Liebe für das Videospiel erklärt. „Bei Tetris geht es darum, herabfallende Bausteine zu lenken“, erklärt Roni, „genau wie im Leben auch: Wir müssen lernen, mit dem, was uns geschieht, umzugehen, bevor es ‚Game over‘ heißt.“ So entstand das spannungsgeladene Tanz-Konzert TETRIS Mon Amour, das bis in die kleinste Bewegung durchchoreografiert ist. Doch es zeigt sich, dass selbst in einem so strengen Regelwerk noch Raum für Kreativität bleibt. Freitag, 30. Juli 21.00 Uhr, Stadttheater Großer Saal
Im Vorprogramm präsentiert Camilla Monga um 20.00 Uhr ihr neuestes Stück Swaën. Ausgangspunkt ist eine Wortschöpfung, in der sich auch die künstlerische Synthese zwischen Tanz und Musik widerspiegelt: Der Titel Swaën setzt sich aus dem Nomen Swan und einem Teil des Familiennamens des Komponisten der Originalmusik des Balletts vom Sterbenden Schwan zusammen, Camille Saint-Saëns. Die Jazz-Trio-Version von Swaën ist ein Dialog der Interpretin Camilla Monga mit dem Jazz-Posaunisten Filippo Vignato und dem Multiinstrumentalisten Emanuele Maniscalco, deren neu arrangierte Partitur das Original durchscheinen lässt und gleichzeitig Raum für Improvisation lässt.
Es folgt um 22.30 Uhr das Live-Set The Circle von TOVEL (aka Matteo Franceschini) im Kapuzinergarten. Es handelt sich um eine Aufführung elektronischer Musik, die Mikrofragmente von einigen der berühmtesten klassischen Ballette aufgreift. Ausgehend von alten Vinyl-Aufnahmen bringt die Komposition mikroskopische Sequenzen ans Tageslicht. Dies geschieht mittels “Crate Digging”, einer Technik, die in den 90er Jahren den Hip-Hop-Stil und die Musikkultur revolutioniert hat und bei der man sich buchstäblich durch Stapel von Vinyl wühlt, um das perfekte Sample zu finden. (kostenlos mit Reservierung)
www.tanzbozen.it
Theaterkasse: Stadttheater Bozen
Dienstag-Freitag: 11.00-14.00 und 17.00-19.00 Uhr