Von: mk
St. Martin in Thurn – Am 4. August ist Lois Trebo 90 Jahre alt geworden. Giovanni Mischí vom Museum Ladin würdigt das Gadertaler Urgestein als einen Menschen, der sich zeitlebens unermüdlich und ehrenamtlich für den Erhalt und die Förderung von Sprache, Kultur und Brauchtum eingesetzt und das kulturelle Leben im Gadertal sowie weit darüber hinaus maßgeblich und nachhaltig geprägt hat.
„Trebos Wirken reicht weit über die Grenzen des Gadertals hinaus“, weiß Mischí, „Er zählt zu den prägenden Persönlichkeiten, wenn es um die Sichtbarmachung und Stärkung der ladinischen Sprache und Identität in Gesamtladinien geht.“ In überregionalen Gremien, kulturellen Initiativen und als publizistische Stimme habe Trebo immer wieder Brücken gebaut – zwischen den Talschaften, zwischen Generationen sowie zwischen Tradition und Zukunft.
Als sensibler Beobachter gesellschaftlicher Entwicklungen habe er Brauchtum und kulturelle Identität unermüdlich gefördert und sich mit klarem Blick und tief verwurzelter Überzeugung ein Leben lang für die Aufwertung und Bewahrung des Ladinischen eingesetzt – „mit Worten, mit Taten, mit Haltung“.
Ob als Lehrer, Publizist, Chronist oder Kulturmensch, sei Trebo stets dort zu finden, wo es darum geht, ladinische Identität zu stärken und sichtbar zu machen, Geschichte lebendig zu halten und den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu fördern. „Viele heute etablierte Initiativen gehen auf seine Anregung oder Mitwirkung zurück“, so Mischí, „So ist er etwa Gründungsmitglied des Istitut Ladin Micurá de Rü, hat die Einrichtung der ladinischen Fakultät an der Freien Universität Bozen mit auf den Weg gebracht, sich für die amtliche Verwendung des Ladinischen in der öffentlichen Verwaltung stark gemacht und war Präsident der Union Generela di Ladins, der Uniun Ladins Val Badia, des Gadertaler Lehrerverbandes – um nur einige seiner zahlreichen Funktionen zu nennen.“
Lois Trebo sei also ein kultureller Wegweiser und für viele auch ein moralischer Kompass: „Sein zivilgesellschaftlicher Mut, sein kritischer Geist und seine unbeirrbare Liebe zur ladinischen Sprache und seiner Heimat verdienen höchsten Respekt – und unsere tiefe Dankbarkeit.“
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