Von: mk
Tirol – In den Reihen der Tiroler Schützenkompanien bahnt sich eine kleine Revolution an. Bisher blieb die Rolle des Schützen ausschließlich Männern vorbehalten. Doch nun haben zwei Kompanien beantragt, auch Frauen offiziell als Schützinnen aufzunehmen und ihnen das Schießen mit den historischen Gewehren zu erlauben.
Seit Jahrhunderten marschieren die Schützen von Bayern bis ins Trentino auf und schießen ihre Salven, um die Tradition zu wahren. Frauen durften bislang innerhalb des Schützenwesens – angelehnt an historische Vorbilder – nur als Marketenderin mitwirken.
Das könnte sich nun ändern. Zwei Schützenkompanien in Nordtirol haben einen Antrag gestellt, Frauen als vollwertige Schützinnen aufzunehmen. Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk ORF berichtet, wurden die Anträge in den beiden Kompanien einstimmig angenommen. Eine endgültige Entscheidung soll in den kommenden Monaten fallen.
Regionalkommandant Thomas Saurer kündigte an, dass es ab Herbst die Diskussion starte und eine basisdemokratisch eine Grundsatzentscheidung getroffen werde. Bis zum Winter soll in einer geheimen, schriftlichen Abstimmung über die Aufnahme von Frauen entschieden werden. Dies hätte dann eine Änderung des Statuten auf regionaler und lokaler Ebene zur Folge.
Das Schützenwesen in Nordtirol umfasst 235 Kompanien und über 17.000 Mitglieder. Die Debatte über Frauen in den Reihen der Schützen könnte sich bald auch auf die benachbarten Schützen in Südtirol und im Trentino ausweiten, schreibt die Nachrichtenagentur Ansa.
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