Von: mk
Bozen – Heute wurden am Campus Bozen verschiedene Projekte zur Nutzung stillgelegter Militärareale in der Gemeinde Eppan und in der Nähe des Bozner Flughafens vorgestellt. Ausgearbeitet wurden sie von Studierenden der Freien Universität Bozen und des Politecnico Turin. Zudem wurde heute eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine Zusammenarbeit der unibz mit dem Verteidigungsministerium in Forschung und Lehre vorsieht.
„Atelier für eine Aufwertung einer konsolidierten Stadt” nennt sich das Projekt, in welchem die Studierenden des Masters in Energy Engineering der Freien Universität Bozen mit den Studienkollegen des Masters in Restaurierung und Aufwertung des Kulturerbes am Politecnico Turin zusammengearbeitet haben.
Die Ergebnisse der Workshops wurden heute am Campus Bozen in Anwesenheit der höchsten Militär- und Zivilbeamten präsentiert. An der Pressekonferenz nahmen die Präsidentin der Freien Universität Bozen, Prof. Ulrike Tappeiner, der Direktor der Agentur für Domanialbesitz der Region Trentino Südtirol, Sebastiano Caizza, Kommandant der Alpini, General C.A. Claudio Berto, und der Direktor für Arbeit und Staatseigentum des Verteidigungsministeriums, General D. Massimo Scala, teil.
Es sprachen während der Pressekonferenz in Vertretung des Landeshauptmanns Arno Kompatscher der Vize-Generalsekretär des Landes Thomas Mathá, der Rektor der Freien Universität Bozen Prof. Paolo Lugli, der Generalsekretär für Verteidigung/DNA Gen. S. A. Carlo Magrassi, Prof. Paolo Mellano vom Politecnico Turin und Col. Pasqualino Iannotti von der Direktion Arbeit und Staatseigentum des Verteidigungsministeriums.
Das Qualifizierungsprojekt umfasst zwei Militärgebiete, die Mercanti-Kaserne in Eppan und die Kaserne des 4. Aves-Altair-Regiments in der Nähe des Flughafens Bozen, die zum Teil aus dem Staatseigentum an die örtliche Verwaltung übergegangen ist. Zwischen 2017 und 2018 besichtigten Studierende der beiden Universitäten die Standorte und brachten in gemeinsamen Seminaren ihr Wissen für die Projekterarbeitung zusammen. Dabei konzentrierten sich die Bozner Studierenden insbesondere auf die Aspekte der Sanierung und Neugestaltung einiger Bereiche der Kaserne in Bozen Süd.
Im ersten Semester beschäftigten sich die Studierenden im Kurs „Spezielle Themen der Bauphysik” von Giovanni Pernigotto und Anna Atzeri mit der energetischen Sanierung der Gebäudehülle und der lichttechnischen Neugestaltung des Schlafbereiches im Logistikbereich der Kaserne. Im zweiten Semester konzentrierten sich einige Studenten der Kurse „Advanced Application of Building Physics” von Prof. Andrea Gasparella und „Building HVAC Systems” von Prof. Paolo Baggio auf die Neugestaltung der Klimaanlagen, basierend auf den Auswirkungen einiger architektonischer Lösungen, die von Studierenden des Politecnico im Wintersemester entwickelt wurden.
Nach der Vorstellung der Projekte hat die Freie Universität Bozen heute eine Vereinbarung mit dem Verteidigungsministerium unterzeichnet. „Ziel dieser Vereinbarung ist die Realisierung eines gemeinsamen Forschungs-, Innovations- und Ausbildungsprojektes, das für die Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre im technischen und infrastrukturellen Bereich die Grundlage darstellt”, so Rektor Prof. Paolo Lugli. „Für uns als Universität ist es wichtig, durch solche Kooperationen eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung und Institutionen zu beginnen“, unterstrich Präsidentin Prof. Ulrike Tappeiner.
„Die Autonome Provinz Bozen hatte sich der Absichtserklärung angeschlossen, um zur Entwicklung dieser von der Armee nicht mehr genutzten Areals beizutragen und innovative Mittel und Wege zur Wiedereingliederung dieser Flächen in das Stadtgefüge zu finden. Ich freue mich, dass die Zusammenarbeit mit den beiden Universitäten zu solch konkreten Ideen geführt hat”, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Diese können die beiden Gemeinden nun sinnvoll nutzen.“
Da der Landeshauptmann bei der Unterzeichnung nicht zugegen sein konnte, wurde er von Vize-Generalsekretär des Landes, Thomas Mathá, vertreten.
„Der 2007 mit der Autonomen Provinz Bozen eingeschlagene Weg wurde nun dank der Beharrlichkeit und des Mutes der beteiligten Personen zu einem Projekt, das von den bereits ehrgeizigen Zielen auf die Bereiche der Forschung und Innovation ausgedehnt wurde. Diese lagen der Institution, die ich heute hier vertrete, stets am Herzen. Die Förderung der Exzellenz in diesen beiden Bereichen, in Bereichen, die von den verschiedenen Organisationen des Staates geteilt werden, sind die Ziele, die die Verteidigung heute hat”, erklärteGeneralsekretär Carlo Magrassi. „Die Zusammenarbeit zwischen Militär und Wissenschaft stellt für die öffentliche Verwaltung eine einzigartige Wachstumschance dar, durch die sowohl für die Studierenden der verschiedenen Universitäten als auch für das technische Personal des Verteidigungsministeriums Fortbildungskurse gestartet werden können und sollen.“
„Der Weg der Forschung und des didaktischen Experimentierens, den wir gemeinsam mit unseren Kollegen von der Freien Universität Bozen eingeschlagen haben, wurde als Ideenwerkstatt bezeichnet, und es scheint mir ein Erfolgsmodell zu sein, das wir gemeinsam weiterverfolgen, um in diesem historischen Moment einen Prozess anzustoßen, der positive Lösungen für alle Akteure ermöglicht, die sich für das Thema der Wiedergewinnung von wenig oder ungenutzten militärischen Gebieten interessieren”, schloss Prof. Paolo Mellanovom Politecnico Turin.