Von: mk
Bozen – Das sozialwissenschaftliches Gymnasium Maria-Hueber in Bozen hat sich die Förderung von Mädchen und die Auseinandersetzung mit ihrem Rollenverständnis zum Ziel gesetzt. Die engagierte Direktorin Heidi Hintner hat gemeinsam mit der Direktorin der Technologischen Fachoberschule Max Valier, Barbara Willimek, ein besonderes Austauschprojekt auf den Weg gebracht, bei dem sich Mädchen und Jungen aus den Maturaklassen der beiden Schulen in gemischten Gruppen mit geschlechterrelevanten Themen wie Einkommensgerechtigkeit oder sexuelle Gewalt beschäftigten.
Diskutiert wurde unter anderem die Frage, inwieweit auch die Sprache ein Instrument zur Ausübung von Gewalt sein kann und Handlungen beeinflusst. Ein besonderes Augenmerk galt dabei den unterschiedlichen Sichtweisen zwischen Jungen und Mädchen, beispielsweise bei der Frage, was in der Wahnehmung der Jugendlichen als übergriffig empfunden wird und was nicht. Zum Abschluss des Projektes gab es ein gemeinsames Fotoshooting auf der Talferpromenade, bei dem die Präsidentin des Landesbeirates Ulrike Oberhammer den Jugendlichen als kleine Anerkennung die Turnbeutel der Respect!-Kampagne überreichte. Der Landesbeirat für Chancengleichheit hatte die Aktion “Respect” am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November dieses Jahres vorgestellt. Jugendliche wurden im Rahmen dieser Aktion aufgerufen, sich bewusst mit dem Thema Gewalt an Mädchen und Frauen auseinanderzusetzen.
“Es ist wichtig, gerade junge Menschen für einen respektvollen Umgang zu sensibilisieren. Gerade für Mädchen ist es wichtig, ein solches Verhalten im täglichen Miteinander selbstbewusst einzufordern”, so Oberhammer. “Nicht wegschauen, sondern Gewaltsituationen jeglicher Art melden: Besonders Jugendliche zeigen oft ein erhöhtes Feingefühl dafür”, ist die Landesrätin für Chancengleichheit Martha Stocker überzeugt. Die Aktion “Respect” solle daher vor allem Jugendlichen Mut machen, aktiv und entschlossen gegen Gewalt an Frauen einzutreten. “Nur wer früh ein Verständnis dafür entwickelt, wird im Zweifelsfalle auch schnell Hilfe holen und damit schwere Folgeschäden für die betroffenen Frauen vermeiden”, so die Landesrätin.