Von: luk
Bozen – Unter der Leitung von Arvo Volmer startet das Haydn Orchester in seine 60. Saison. Solist ist der russische Cellist Aleksey Stadler.
Ein standesgemäßer Start in ein Jubiläumsjahr: Am 15. Oktober eröffnet das Haydn Orchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Arvo Vollmer im Konzerthaus Bozen seine 60. Saison. Auf dem Programm stehen – mit dem berühmten Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 in h-Moll von Antonín Dvorák und der 2. Sinfonie von Johannes Brahms – zwei Highlights der Klassikliteratur. Dvoráks im Winter 1894/95 in New York entstandenes Konzert, in dem das Violoncello zum ersten Mal einem großen Sinfonieorchester gegenübergestellt wird, gehört zu den herausregenden Kompositionen für dieses Instrument. Den Solopart übernimmt an diesem Abend der junge Cellist Aleksey Stadler. Das Konzert beginnt in Bozen um 20.00 Uhr.
Die 2. Sinfonie, die Brahms später sein „neues, liebes Ungeheuer“ nennen wird, entsteht im Sommer und Herbst 1877 in Pörtschach am Wörthersee. Mit dieser Musik emanzipiert er sich von seinem großen Vorbild Beethoven, dessen musikalisches Erbe er modifiziert, ergänzt und ausbaut. Der Kritiker Eduard Hanslick stellt nach der Uraufführung in der „Neuen Freien Presse“ fest: „Als ein unbesiegbarer Beweis steht dieses Werk da, dass man (freilich nicht jedermann) nach Beethoven noch Symphonien schreiben kann, obendrein in den alten Formen, auf den alten Grundmauern.“ Und: „Die zweite Symphonie scheint wie die Sonne erwärmend auf Kenner und Laien, sie gehört allen, die sich nach guter Musik sehnen.“
Aleksey Stadler wurde 1991 in Leningrad (heute St. Petersburg) geboren. Seine Ausbildung absolvierte der russische Musiker an der Rimsky-Korsakov-Musikschule in seiner Heimatstadt und an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Zudem besuchte er Meisterkurse bei David Geringas, Frans Helmerson, Michael Sanderling, Lynn Harrell, Steven Isserlis und Andras Schiff. Heute ist Aleksey Stadler einer der vielversprechendsten Cellisten der jungen Generation. 2016 debütierte er unter Vasily Petrenko bei den BBC Proms und ist weltweit mit Spitzenorchestern aufgetreten. Er war unter anderem beim International Chamber Music Festival Stavanger, dem St. Petersburg White Nights Festival, dem Menuhin Festivaal in Gstaad und dem Easter Festival im Oslo Opera House zu Gast und trat als Kammermusiker mit prominenten Partnern wie Janine Jansen, Akiko Suwanai, Vadim Repin, Igor Levit, Lukáš Vondráček, Itamar Golan, Jörg Widmann, Martin Grubinger und dem Quatuor Ebène auf. 2012 nahm er am Kammermusikfestival „Chamber Music Connects the World” der Kronberg Academy teil und stand dort mit Gidon Kremer, Yuri Bashmet und Christian Tetzlaff auf der Bühne. Aleksey Stadler spielt ein Violoncello von David Tecchler aus dem Jahr 1715.