2023 knapp 810.000 Eintritte

Südtiroler Landesmuseen: Besuchszahlen wieder auf Normalniveau

Mittwoch, 24. Januar 2024 | 13:47 Uhr

Bozen – Die Südtiroler Landesmuseen zählten im Jahr 2023 knapp 810.000 Eintritte und erreichten damit wieder das Niveau vor der Pandemie. Besonders beliebt beim Publikum waren wieder Ausstellungen, Veranstaltungen für Kinder, Vorträge und Führungen zu historischen, kulturellen, künstlerischen und naturwissenschaftlichen Themen.

Insgesamt 809.534 Eintritte verzeichneten die Museen in Besitz der Autonomen Provinz Bozen im Jahr 2023. Die meisten Besuche verzeichnete wieder das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen (296.261), gefolgt vom Touriseum bei Meran (210.000), dem Landesmuseum Bergbau mit seinen vier Standorten in Prettau, Steinhaus, Ridnaun und am Schneeberg, (73.354) und Schloss Tirol (71.234). Damit knüpfen die Südtiroler Landesmuseen nach einer pandemiebedingten Durststrecke von drei Jahren wieder an die Zahlen vor 2020 an, die meist zwischen 800.000 und 900.000 lagen. Zu den vom Betrieb Landesmuseen geführten Museen zählen auch das Naturmuseum Südtirol in Bozen mit dem Planetarium Südtirol in Gummer, das Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde in Dietenheim mit dem Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei – Schloss Wolfsthurn in Mareit und dem Südtiroler Weinmuseum in Kaltern, das Museum Ladin Ciastel de Tor mit dem Museum Ladin Ursus ladinicus (beide im Gadertal), Schloss Velthurns und die Burg Obermontani am Eingang des Martelltals, beide von Schloss Tirol betreut, sowie die Festung Franzensfeste mit dem Museum Eccel Kreuzer in Bozen.

Dazu Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Die knapp 810.000 Eintritte im Jahr 2023 bestätigen die Landesmuseen in ihrer Rolle als wichtige Kultur-, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, aber der Publikumserfolg allein ist nicht die einzige relevante Kennzahl. Auch freue ich mich über die attraktiven Angebote der Museen, die innovativen Vermittlungsformate und die wissenschaftliche Arbeit der Häuser.

Das war das Jahr 2023

Die Höhepunkte des vergangenen Jahres der Südtiroler Landesmuseen waren neben zahlreichen Forschungsprojekten zu verschiedenen Themen unter anderem im Archäologiemuseum die neue Ausstellung „Past Food“ über 15.000 Jahre Ernährung, die archäologische Sommerbetreuung für Kinder und das 25-jährige Jubiläum des Museums in der Bozner Museumstraße.

Das Naturmuseum präsentierte hingegen die Ausstellung „Caldera – Spurensuche im Supervulkan“ über den Vulkan, der sich am Ende des Erdaltertums von Meran bis Trient erstreckte und über einen Zeitraum von 12 Millionen Jahren immer wieder aktiv war; darüber hinaus wurden wieder zahlreiche Veranstaltungen geboten, wie etwa „Le scienze di guerre stellari“ mit Luca Perri und „Schweben über dem Supervulkan“ in der Rittner Seilbahn; das Planetarium feierte sein zehnjähriges Bestehen und organisierte wieder astronomische Vorführungen.

Das Volkskundemuseum veranstaltete im Sommer wieder Handwerksvorführungen mit Schmied, Klöpplerinnen, Wäscherinnen und Weber, sowie die neue Vermittlungsreihe „Kreativ umdenken“.

Das Museum Eccel Kreuzer zeigte zwei Wechselausstellungen, zum einen die „Grand Tour. Eine Reise in die Landschaftsmalerei“ und „Adolf Vallazza. Hundert Jahre Kunst“ (die Eröffnung fand am 99. Geburtstag des Künstlers statt) mit der Buchvorstellung „Adolf Vallazza. Forme e movimento“ und der Vorführung des Films „Le stagioni di Adolf Vallazza”.

Künstlerisch unterwegs war auch wieder die Festung Franzensfeste mit den Ausstellungen „Mudazion.Veränderung.Cambiamento.Change“ mit Skulpturen, Bildern und Fotografien zum Thema Veränderung und „Im Dialog mit Peter Fellin“ mit Arbeiten von Kunstschaffenden, die sich mit dem Werk des Malers Peter Fellin auseinandersetzten und dessen Themen aufgriffen und interpretierten. Darüber hinaus beteiligte sich das Landesmuseum wieder am Water Light Festival Brixen und organisierte die Veranstaltungen „Festung unter Sternen“ und „Die Festung des Grauens“; ein weiterer Höhepunkt war der Abschluss des Forschungsprojekts zum Vallo Alpino mit der Veröffentlichung der Ergebnisse auf einer eigens dafür programmierten Website.

Das Touriseum berichtete in der Ausstellung „We need you!“ über die Ursachen für und Strategien gegen den zunehmenden Personalmangel in Hotel- und Gastgewerbe, während die Wanderausstellung „Reisebekanntschaften“ an zehn über das Land verstreuten Stationen wie Bahnhöfen oder Bushaltestellen von Menschen erzählte, welche die Entwicklung Südtirols zum Urlaubsland ein Stückweit miterlebt haben. Mit der Choreografie „Trauttmansdorff royal“ wurde hingegen die Geschichte der Kaiserin Elisabeth durch die Kunst des Tanztheaters lebendig.

Zu den Höhepunkten des Jahres auf Schloss Tirol zählten die Ausstellungen zu den Veduten und zum Altar von Schloss Tirol, die Tagung zur Restaurierung, Geschichte und Bildersprache des Retabels aus der Zeit um 1370, die Vorstellung des neuen Jugendbuchs zu Schloss Tirol und dem Mittelalter, das Mittelalterfest, die Soireen im Sommer und der Schlossadvent im Dezember.

Viel Kunst aus dem ladinischen Kulturraum zeigte das Museum Ladin in den zwei parallel laufenden Ausstellungen „Trienala Ladina“ mit Werken der Siegerinnen und Sieger des Wettbewerbs Trienala Ladina und „Richard Agreiter-Preis“ mit Zeichnungen und Radierungen von Markus Vallazza zu Texten von Anita Pichler. Darüber hinaus organisierte das ladinische Landesmuseum wieder ein vielfältiges didaktisches Angebot.

Im Landesmuseum Bergbau fanden wieder die Wettkämpfe der Knappenspiele in Ridnaun statt, bei denen traditionelle Aufgaben der Bergleute wieder lebendig wurden, sowie das Festival „Musik Atmen“ im Klimastollen Prettau.

Von: luk

Bezirk: Bozen