Von: mk
Bozen – Zum Abschluss des Festivals präsentiert Tanz Bozen am Freitag, den 27. Juli zwei Aufführungen der Gauthier Dance // Theaterhaus Stuttgart: Im Vorprogramm zeigt die Kompanie die kurze aber intensive Pas de deux-Parodie Ballet 102 auf der Studiobühne des Stadttheaters Bozen (20.00 Uhr). Im großen Saal bringt das Stuttgarter Ensemble dann Mixed Bill zur Aufführung, ein Abendprogramm bestehend aus vier Stücken. Die Choreografien in italienischer Erstaufführung stammen von Marco Goecke, Eric Gauthier & Andonis Foniadakis und Virginie Brunelle. Abgerundet wird der Abend mit dem Kultstück Minus 16 des Israeli Ohad Naharin. (Stadttheater Bozen, 21.00 Uhr)
Als Associated company wird das Ensemble Gauthier Dance // Theaterhaus Stuttgart in den kommenden drei Jahren in Bozen jeweils seine aktuellsten Stücke zeigen. Mit gleich zwei Veranstaltungen des jungen dynamischen Ensembles, unter der Leitung des Choreografen Eric Gauthier, feiert Tanz Bozen den Festivalabschluss der diesjährigen Ausgabe. Gauthier Dance // Theaterhaus Stuttgart zeigt zuerst das satirische Duo Ballet 102 und dann ein Mixed Bill renommierter Choreografen.
Ballet 102 entstand als Fortsetzung von Ballet 101, jener Satire auf die Positionen des akademischen Tanzes, die Gauthier 2006 schlagartig zum Darling der Tanzszene machte. In Ballet 102 vereint er 102 klassische Pas-de-deux-Positionen – und solche, die es gar nicht gibt – und führt das Zusammenspiel des Paares im Tanz auf ironische Art vor Augen.
Drei der vier Stücke im Mixed Bill erweisen den weiblichen Tanzikonen ihre Reverenz bzw. stammen aus weiblicher Feder. Virginie Brunelle, Choreografin und Leiterin ihrer eigenen Kompanie macht den Auftakt. Mit ihrem poetischen Stück Beating begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit von Gefühlen und stellt ihre Protagonisten auf eine harte Probe. Sie lässt die Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne Liebe und Leid, Anziehung und Konflikte durchleben. Auf sie folgt der renommierte Choreograf Marco Goecke, geboren und aufgewachsen in Wuppertal, mit Infant Spirit, einem intensiven Solo. Die dritte Choreografie des Abends, Electric Life trägt die Handschrift von Eric Gauthier und Andonis Foniadakis. Das Stück ist Louise Lecavalier gewidmet. Sie verkörpert für Gauthier die pure Energie des Tanzes. Musikalisch lässt sich Electric Life von den 80er Jahren inspirieren, unter anderem von einem Song David Bowies – Louise Lecavaliers Bruder im Geiste. Eine Zeile aus Moonage Daydream bringt es auf den Punkt: „I‘m a space invader“ – zwei Künstler, wie von einem anderen Stern. Der Abend endet mit dem Kultstück Minus 16 des Israeli Ohad Naharin. Die Arbeit vereint unterschiedlichste Episoden, Musiken und Stimmungen, jeweils neu arrangiert: Vom entfesselten Stuhlkreis mit kraftvollen, orientalisch angehauchten Gesängen bis hin zu Dean Martin, Mambo und Techno-Musik. Kurzum ein intensiver letzter Tanzabend für das Bozner Tanzpublikum!
Zum Abschluss wird wie immer getanzt! Ab 23.00 Uhr verwandelt sich der Verdiplatz in einen Dancefloor der besonderen Art: Zu den Sounds von Enrico Boccioletti, Ale Soul DJ und UBI BROKI (Strasse) findet eine Silent Disco statt.
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