Von: mk
Dorf Tirol – Warum migrierten Künstler in der Frühen Neuzeit? Unter welchen Bedingungen gelang ihnen die Integration am Zielort? Und welche Bedeutung hatten Netzwerke für sie und ihre Auftraggeber? Darüber diskutieren Fachleute am 3. und 4. Oktober im Rahmen der Ausstellung „Intra Extra“ bei einer Tagung auf Schloss Tirol.
Die Kunstgeschichte des historischen Tirols zur Zeit der Renaissance und des Barock ist in hohem Maße von der Zu- und Abwanderung von Künstlern geprägt. Während zunächst – wie schon im Spätmittelalter – die Zuwanderung vor allem süddeutscher Künstler nach Tirol überwog, kam es ab der zweiten Hälfte des 17. und verstärkt im 18. Jahrhundert zur Abwanderung zahlreicher, zum Teil bedeutender Tiroler Künstler nach Wien und Ostösterreich, aber auch in andere Teile Mitteleuropas und vereinzelt nach Italien.
Unter dem Titel „Intra/Extra“ widmet sich das Landesmuseum Schloss Tirol in seiner diesjährigen Themenausstellung dem Phänomen der Künstlermigration zwischen ca. 1500 und 1800, wobei das heutige Südtirol als Ziel- und Herkunftsregion von zu- und abwandernden Künstlern – vor allem Malern – im Mittelpunkt steht.
Im Rahmen der Ausstellung findet am 3. und 4. Oktober die Tagung „Intra Extra – Künstlermigration in der frühen Neuzeit” statt, die das Ausstellungsthema in einem breiteren mitteleuropäischen Kontext vertieft. Zentrale Fragestellungen der Tagung betreffen u.a. die Motive und Bedingungen frühneuzeitlicher Künstlermigration, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration am Zielort, die Bedeutung von Netzwerken auf Künstler- und Auftraggeberebene sowie den Zusammenhang von Künstlermigration und Stiltransfer.