Von: luk
Bozen – “Der Sturm wird immer stärker”, klagen Tommy und Annika in Astrid Lindgrens “Pippi Langstrumpf”. “Das macht nichts. Ich auch”, antwortet Pippi. Diese Aussage beschreibt, worum es im Programm “Wetterfest” geht: Nämlich um Maßnahmen und Initiativen, um zur emotionalen Gesundheit und zum emotionalen Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen im schulischen Umfeld beizutragen und damit gute Voraussetzungen für das Lernen und die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Eine Arbeitsgruppe an der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion unter der Leitung von Theodor Seeber hat das Programm entwickelt. Anhand von Praxis- und Theoriematerialien, über Fortbildungen und Modellstunden mit Klassen und durch Beratung soll “Wetterfest” in Schulen und Klassen seinen Niederschlag finden.
Bildungslandesrat Philipp Achammer, der das Programm heute gemeinsam mit dem Direktor der Pädagogischen Abteilung , Rudi Meraner, und Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner vorstellte, verglich es mit einem “Regenschirm, den Lehrpersonen aufspannen“. Er forderte dazu auf, frühzeitig auf Prävention zu setzen, ansonsten laufe man Gefahr einem blinden Aktionismus zu verfallen. “Gerade in einer Wohlstandsgesellschaft wie der unseren, in der Krisen oft als Scheitern betrachtet werden, ist es notwendig zu lernen, mit Krisen umzugehen”, sagte der Landesrat. Darüber hinaus würden Zukunftsängste viele Jugendliche beschäftigen. Gesundheitsförderung an den Schulen wirke diesen Ängsten entgegen und trage dazu bei, dass “Jugendliche nicht entsprechen müssen, sondern sie selbst sein dürfen”.
“Schule ist Arbeit und Bildung, aber auch Lebensraum”, erklärte Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner, das Programm “Wetterfest” beschäftige sich mit der Frage “Was braucht es zum Leben?” als Voraussetzung für Arbeit und Bildung.
Dass die Förderung der Gesundheit und die emotionale Bildung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen von grundlegender Bedeutung ist, geht aus verschiedenen internationalen Studien hervor. Gesundheitsförderung ist daher auch in den Rahmenrichtlinien des Landes verankert. “Im Programm ‘Wetterfest’ haben wir die verschiedenen Ansätze der Bereiche Gesundheitsförderung und Prävention gebündelt”, berichtete Abteilungsdirektor Rudolf Meraner, sodass den Lehrpersonen nun Handreichungen mit didaktischen Anregungen und Lernmaterial angeboten werden können.
Die Programminhalte im Detail stellte Projektleiter Theodor Seeber vor: An Materialien stehen demnach ein Theorieteil, je ein Praxisheft für Mittelschule und Oberstufe zur Verfügung. Das Theorieheft wird allen Schulen zur Verfügung gestellt. Die Lehrpersonen, welche eine Schulung besuchen und somit als Multiplikatoren wirken, erhalten persönlich ein Theorieheft und ein Praxisheft.