Im 1.-Weltkrieg-Portal der Euregio nachzulesen

www.14-18@europaregion.info: Zeugnis von der Galizienfront

Donnerstag, 06. April 2017 | 17:15 Uhr

Bozen – Ein authentische Zeugnis eines jungen Sextners, der mit 21 Jahren an die Galizienfront geschickt wurde, ist im 1.-Weltkrieg-Portal der Euregio nachzulesen.

Das Online-Portal der Europaregion zum 100-jährigen Gedenken an den 1. Weltkrieg unter www.14-18.europaregion.info  präsentiert ein neues zeitgeschichtliches Zeugnis: Waltraud Tschurtschenthaler aus Oberwielenbach im Pustertal erzählt, was ihr Großvater an der Ostfront in Galizien im Ersten Weltkrieg erlebt hat. Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino will damit vor allem Jugendliche für die Zeitgeschichte interessieren, Brücken spannen zwischen damals und heute, um die kriegerische Auseinandersetzungen mit Blick auf die Vergangenheit besser verständlich zu machen.

Das sogenannte “Galizien-Trauma” haben viele Menschen unserer Großväter- und Urgroßvätergeneration erlebt. Nicht jeder weiß, dass gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs vier Kaiserjäger-, drei Landesschützen- und zwei Landsturmregimente bestehend aus Tiroler und Vorarlberger Soldaten an die Ostfront in Galizien geschickt und dort von der “russischen Dampfwalze” überrollt wurden. Sie erlebten die Niederlage von Lemberg sowie den allgemeinen Rückzug mit folgenschweren Verlusten und totaler psychischer und körperlicher Erschöpfung. All dies geschah zwischen August und September 1914 und der ersten Hälfte des Jahres 1915. Waltraud Tschurtschenthaler hat das bisher unveröffentlichte Kriegstagebuch ihres Großvaters Josef geerbt und möchte die darin enthaltenen Zeichnungen und Erzählungen mit anderen Menschen teilen. Es geht darin um die Geschichte des am 17. Dezember 1893 in Sexten im Pustertal geborenen Josef Tschurtschenthaler, der erst 21 Jahre alt war, als er eingezogen und als “Kaiserjäger” an die Ostfront nach Galizien geschickt wurde. Waltraud Tschurtschenthaler erzählt, wie der totgeglaubte Großvater plötzlich wieder auftauchte, wie er die Leiche seines Bruders Veit heimlich ausgrub und noch vieles mehr.

Von: luk

Bezirk: Pustertal