Burna Boy bezeichnet seinen Stil als Afrofusion

Burna Boy serviert mit neuem Album viele Ohrwürmer

Freitag, 11. Juli 2025 | 09:46 Uhr

Von: APA/dpa

Längst hat sich der Grammy-Gewinner Burna Boy als international gefeierter Künstler etabliert. Seine Musik, die er selbst auch als Afrofusion bezeichnet, durchbricht Genregrenzen und bedient sich dabei an einem breiten Repertoire: von Afrobeats, Reggae, Hip-Hop, R&B bis Pop. Nun legt der 34-Jährige sein achtes Studioalbum vor – und liefert mit “No Sign of Weakness” viele Ohrwürmer.

Die Tracks bieten eine Mischung aus energiegeladenen Dancefloor-Songs und ruhigeren, nachdenklichen Momenten. “No Sign of Weakness” ist für alle, die Afrobeats lieben und gleichzeitig neue sowie alte Einflüsse entdecken wollen.

Neues mit Rückgriffen auf Altes

Selbstbestimmt, nach vorn gerichtet und tanzbar, zeigt das Album Burna Boys Bestreben, seinem selbst verliehenen “African Giant”-Status gerecht zu werden. “Bundle by Bundle” ist ein Clubtrack, in dem es um Geld, Status und Genuss geht. Die Botschaft: Genieß das Leben in vollen Zügen, bevor das Leben dich ‘genießt’.

Auch “Update” zieht auf die Tanzfläche. Das “Back to Life (However Do You Want Me)”-Sample von Soul II Soul legt sich sanft über den Song und trägt ihn atmosphärisch mit, nicht anmaßend, aber präsent. Auch das Video zitiert die Vergangenheit, indem es visuell an Soul Train erinnert. Die Outfits extravagant, teils von den 1970er-Jahren inspiriert, mit viel Bewegung. Burna Boy bedient sich zwar an Vergangenem, bleibt dabei aber seinem Sound treu und erfindet Altes neu.

“Sweet Love” zieht das Tempo raus. Der Sound lehnt sich an Reggae und Soul an, lässt Burna Boy weich klingen und den Hörer zurücklehnen. So bewegt sich das ganze Album, nicht rastlos, aber vielschichtig. Es zeigt Burna Boy als Künstler, der längst weiß, wo er steht: auf den großen Bühnen, mit Rückendeckung von anderen international gefeierten Künstlern. Auf dem Album arbeitet er unter anderem mit Mick Jagger, Stromae oder Shaboozey zusammen.

Von Feierwut bis Verletzlichkeit

Der Titel “No Sign of Weakness” klingt fast wie ein Mantra: Eine Ansage stark zu sein, vielleicht ein selbst gesetzter Anspruch. Von Stärke und Selbstbehauptung über Liebe und Zuneigung, Burna Boy spricht über eine Bandbreite von Themen. Dabei erklärt er seine Gefühle nicht immer bis ins Detail. Oft reicht eine Zeile beziehungsweise die musikalische Komposition, um eine Stimmung zu transportieren.

Feierwütige Lieder stehen im Kontrast zu den emotionaleren Songs des Albums. Etwa, wenn er eindringlich singt “Either you love me or you let me go” (“No Surrender”), oder “My leg’s hurtin’ from walkin’ a thousand miles on my own, So I keep fallin’ down (Fallin’, fallin’)” im Track “Change your Mind”. Diese Momente zeigen Burna Boy als jemanden, der seine Verletzlichkeit nicht versteckt, sondern selbstbestimmt zeigt und durchscheinen lässt.

Gleichzeitig ist das Album eine Hommage: an die Künstler, die ihm den Weg geebnet haben und an die musikalischen Strömungen, die vor allem von Schwarzen Menschen geprägt wurden. Heute ist es auch Burna Boy, der diese Klänge weiterträgt und formt – und dabei Genregrenzen konsequent hinter sich lässt.

(Von Shireen Broszies/dpa)

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