Rea Garvey legt ein Buch vor

Musiker Rea Garvey blickt mit Buch auf seine Vergangenheit

Mittwoch, 29. Oktober 2025 | 08:57 Uhr

Von: APA/dpa

Lebensfreude und Verlust, Liebe zur Musik und Glaube an Gott – in seinem Buch “Before I met Supergirl”, das am Donnerstag erscheint, gibt der irische Sänger und Gitarrist Rea Garvey Einblicke in seine Vergangenheit. Er schildert, was ihn prägte, wie er zur Musik fand und auch, dass ihm der Erfolg nicht in den Schoß fiel.

Der Musiker, der sonst als eher sparsam gilt, was Einblicke in sein Privatleben anbelangt, lässt die Leserinnen und Leser teilhaben an seiner Kindheit als einziger Bruder von sieben Schwestern in seinem strengen und zugleich von Leben und Lachen erfüllten katholischen Elternhaus. Er beschreibt Stolz auf die Herkunft, die Bedeutung der Tradition – und auch sein eigenes rebellisches Wesen: “Mich Autorität zu widersetzen, war immer schon meine Schwäche. Sag mir, was ich nicht darf – und ich sage dir, was ich als Nächstes tue.”

Lebt in Berlin und Hadamar

Geboren und aufgewachsen ist der 52-jährige Rea Garvey in Tralee im westirischen County Kerry als Sohn eines Polizisten und einer Lehrerin – heute lebt er in Berlin und im mittelhessischen Hadamar im Landkreis Limburg-Weilburg. In seiner Kindheit besuchte er eine katholische Schule in Irland, die sehr streng gewesen sei, studierte danach Marketing, Administration und Französisch.

Bereits zu Schul- und Studienzeiten widmete er sich zusammen mit seiner Dubliner Band The Reckless Pedestrians der Musik. Eine Tour führte sie auch nach Deutschland. Dabei habe er sich immer mehr in Land und Leute verliebt, schreibt Garvey – “und ganz besonders in deren Begeisterung für Musik”.

Mit Humor und Melancholie erinnert sich der Künstler, der zuletzt vor allem als Mitglied des Rateteams der TV-Show “The Masked Singer” im deutschen Fernsehen zu sehen war, an seine Zeit als Jugendlicher und Heranwachsender, an frühe Freundschaften, aber auch eine schwere Erkrankung als Teenager, an Abende im Pub oder an Verlust und Trauer.

Teils beschwerlicher Weg

Fast poetisch werden seine Memoiren, wenn es um die Musik geht, die Teil der DNA der Iren sei: “Musik ist kein Schatz wie Gold oder Silber – sie hat nur den Wert, den du ihr selbst gibst”, schreibt der Künstler. “Wer sich im Dickicht aus Tradition, Heimlichkeit und Melodie verliert, dem mag sie nichts bedeuten. Doch wer wie ich ehrfürchtig staunend im Klang das große, wortlose Erzählen erkennt, der weiß: Musik ist unbezahlbar.”

Dabei macht er keinen Hehl daraus, dass sein eigener Weg bisweilen beschwerlich war, bevor er schließlich mit seiner Band Reamonn (“Supergirl”) Erfolge feiern konnte. Dem begegnete er mit Selbstbewusstsein und Glauben an sich selbst. “Kompetenz kann man infrage stellen – Selbstbewusstsein jedoch nicht”, schreibt Garvey. “Ich hielt mich nie für ein musikalisches Wunderkind, und auch sonst hat mir niemand eingeredet, mehr Talent zu besitzen als andere. Aber meine Eltern haben mir Mut gemacht, daran zu glauben, dass ich gut genug bin, um zu werden, was ich werden will.”

(Von Christine Schultze/dpa)

(S E R V I C E – Rea Garvey: “Before I met Supergirl”, Allegria Verlag, 336 Seiten, 22,70 Euro)

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