Socken sind seine Leidenschaft

22-Jähriger mit Down-Syndrom gründet Millionen-Business

Montag, 05. März 2018 | 07:09 Uhr

Huntington – John Cronin ist 22 Jahre alt, hat das Down-Syndrom – und führt gemeinsam mit seinem Vater Matt ein erfolgreiches Business in Huntington auf Long Island im US-Bundesstaat New York. Und zwar sehr erfolgreich: Das Geschäft läuft so gut, dass sie in nicht einmal einem Jahr mit dem Verkauf von Socken über eine Million Dollar eingenommen haben.

“Ich liebe Socken. Sie machen mir Freude, sie sind bunt und sie halten die Füße warm”, erklärt John Cronin laut einem Bericht von focus.de. Bereits nach der Highschool war ihm klar, dass er ein eigenes Unternehmen gründen wollte. Seine Liebe zu Socken verhalf ihm zur zündenden Idee: „Meine Socken müssen verrückt aussehen – und solche wollte ich verkaufen.“

Anfang Dezember 2016 startete „John’s Crazy Socks“ mit 55 verschiedenen Paaren im Sortiment, heute sind es über 1.200 Designs.

Während sich sein Vater um Abrechnungen, Technik und die Mitarbeiter kümmert, ist John das Gesicht der Firma. Er packt auch die Bestellungen in Kartons und legt immer einen handgeschriebenen Brief und etwas Süßes dazu. Stammen die Kunden aus Huntington, überbringt John die Ware höchstpersönlich.

Die Kunden kommen mittlerweile nicht mehr nur aus seiner Heimatstadt, in der rund 200.000 Menschen leben, sondern aus ganz Amerika. Nicht ganz unschuldig daran ist die Tatsache, dass John über soziale Netzwerke die Werbetrommel gerührt hat – mit einem Erfolg, der selbst seinen Vater überraschte.

Die entscheidende Wende brachte ein Facebook-Video der Plattform “The Mighty”, die immer wieder Geschichten über Menschen mit Behinderung auf Facebook teilt. Das Video über Johns Socken wurde in nur wenigen Wochen 19 Millionen Mal angeklickt. Die Bestellungen schossen von 900 im Februar 2017 auf 10.000 im März 2017 in die Höhe. Um überhaupt liefern zu können, kauften John und sein Vater ganze Warenhäuser in der Umgebung auf.

Nach einem Jahr hatte “John’s Crazy Socks” zehn Mitarbeiter, acht davon haben eine Beeinträchtigung. Trotzdem wollen John und sein Team nicht subventioniert werden. „Wir wollen unabhängig sein”, betont Matt Cronlin.

Crazy Socks besticht vor allem mit ungewöhnlichen Motiven – mit verrückten Socken eben – die stets auch etwas über Johns Stimmung und Interessen aussagen. So gibt es etwa Exemplare zu Autismus, Down-Syndrom, Brustkrebs und den Paralympics. Daneben werden aber auch Geschenk-Boxen mit Themen wie “Monday Madness Mystery Bag” oder die “Cat Lovers Box” für umgerechnet 25 Euro geliefert. Fünf Prozent der Einnahmen erhalten verschiedene Paralympics-Gruppen.

https://www.facebook.com/Dose/videos/1549723005122232/

Von: mk