Natürlich gereifte Oliven sind violett bis braun

Krebserregendes Acrylamid in schwarzen Oliven

Samstag, 21. Juni 2025 | 07:35 Uhr

Von: apa

Eingelegte Oliven kommen auf Antipasti-Teller, Pizzen und in Salate – und mit ihnen ein oft beträchtlicher Anteil des potenziell krebserregenden Acrylamid, zumindest bei schwarzen künstlich gefärbten Früchten. Bei zwölf Artikeln reichte die Menge von moderaten 125 bis hin zu alarmierenden 1380 Mikrogramm pro Kilogramm (μg/kg), wie die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich in einem Test herausfand. Zudem ließ die Kennzeichnung zu wünschen übrig.

Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat zwölf Olivenprodukte getestet, bei denen die schwarze Farbe durch den Zusatz von Eisensalzen künstlich erzeugt wurde. Die Artikel enthielten von 125 bis 1380 Mikrogramm pro Kilogramm (μg/kg) Acrylamid – Richtwert gibt es für Oliven derzeit keinen. Es besteht keine akute Gesundheitsgefahr, wenn man diese Oliven isst, jedoch empfiehlt es sich, so wenig Acrylamid wie möglich zu sich zu nehmen. Die Preise reichten dabei von 81 Cent bis 2,29 Euro pro 100 Gramm Abtropfgewicht.

AK fordert Acrylamid-Richtwerte für Oliven

Der Konsumentenschutz der AK Oberösterreich fordert, wie bei anderen Produktgruppen wie Kaffee, Chips oder Pommes bereits üblich, entsprechende Richtwerte auch für Oliven festzulegen und die Hersteller zu verpflichten, durch gezielte Verbesserungen im Verfahren die Acrylamid-Belastung zu reduzieren.

Natürlich am Baum gereifte Oliven sind meist violett bis braun. Diese und grüne Früchte enthalten nur geringe Mengen an Acrylamid. Künstlich geschwärzte Oliven stammen von grünen Früchten und werden mithilfe von Eisensalzen dunkel gefärbt. Diese gelten als gesundheitlich unbedenklich – doch der damit verbundene Oxidationsprozess, kombiniert mit der Hitzebehandlung zur Haltbarmachung, scheint die Bildung von Acrylamid zu begünstigen.

Kennzeichnung nicht immer offensichtlich

Wer auf geschwärzte Oliven verzichten möchte, muss aufs Etikett schauen. Bei drei Viertel der Testprodukte war hier der Hinweis auf die künstliche Schwärzung gut sichtbar. Doch ausgerechnet bei einem Produkt mit hohem Acrylamidgehalt fehlte jeglicher Hinweis auf die Schwärzung – sowohl vorderseitig als auch bei den Zutaten war lediglich von “schwarzen Oliven” die Rede. Einen Fingerzeig lieferte einzig der Zusatzstoff Eisenlaktat in der Zutatenliste. Bei zwei Artikeln war die künstliche Schwärzung erst bei genauem Blick ins Zutatenverzeichnis bzw. rückseitig in der Verkehrsbezeichnung ersichtlich.

Um Bitterstoffe zu mildern, werden Oliven in Salzlake eingelegt. Im Test schwankte der Salzgehalt zwischen 1,5 und 4,5 g pro 100 g – empfohlen sind maximal sechs Gramm Salz pro Tag.

 

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