Ehrlichkeit währt am längsten - Kucera tief beeindruckt

Brieftasche voller Geld zurückgegeben

Dienstag, 26. Juli 2016 | 10:41 Uhr

Bozen – Als Hansjörg Kucera gegen 22.00 Uhr abends seine Haustür öffnete, konnte er es kaum glauben. An seine Tür hat ein pakistanischer Herr angeklopft, der ihm seine Brieftasche zurückgeben wollte, die Kucera bei einem Ausflug verloren hatte. In der Brieftasche befanden sich alle seine Dokumente – und auch viel Bargeld.

Der Held der Geschichte ist der 52-jährige Sabrin Muhammad, der seit vier Jahren regulär in Bozen lebt. Vor einem Jahr holte er auch seine Frau und seine drei Töchter nach Südtirol.

„Er wollte keinen Finderlohn. Um mich zu bedanken, habe ich allerdings entschlossen, ihm bei der Suche nach einer Arbeit zu helfen“, erklärte der bekannte Bozner Journalist, der viele Jahre beim RAI Sender Bozen tätig war, Medien gegenüber.

Kucera hat einen Fehler gemacht, den auch andere immer wieder begehen. Kurz bevor er ins Auto stieg, legte er seine Brieftasche auf das Dach seines Fahrzeugs – und vergaß sie dort. Während der Fahrt muss die Geldbörse vom Dach gerutscht sein und landete irgendwo auf der Straße. Bei der Ankunft folgte dann das böse Erwachen.

Nicht auszumalen, wenn die Brieftasche mit dem wertvollen Inhalt in falsche Hände geraten wäre. Sabrin Muhammad hat sie schließlich in Bozen-Rentsch gefunden – zwei Kilometer von Kuceras Wohnung entfernt.

Keine Sekunde habe er daran gedacht, das Geld für sich zu behalten, erklärt der 52-Jährige. Weil der ehrenhafte Mann einen Finderlohn entschieden ablehnte, fragte Kucera ihn nach seinem Hintergrund. Dabei erzählte der Mann, dass er derzeit in einem Supermarkt arbeite, wo er jedoch nicht genug verdiene, um seine Familie zu erhalten. Er fragte Kucera, ob er eine Möglichkeit wisse, wo er vielleicht mehr arbeiten und somit auch mehr verdienen könnte.

Der Journalist vermittelte ihm daraufhin eine Arbeit in einem Hotel. „Es gibt eben doch mehr ehrliche Menschen, als man denkt“, erklärt Kucera.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen