Von: red
Ein Staat ohne Staatsgebiet, aber mit eigener Währung, Pass und UNO-Sitz? Genau das ist der Souveräne Malteserorden. Eine Organisation, die seit über 900 Jahren existiert – und die mit nur drei „Bürgern“ als einer der kleinsten und kuriosesten Beinah-Staaten der Welt gilt.
0 m², aber volle Souveränität
Der Malteserorden besitzt kein eigenes Territorium, hat aber seinen Sitz in Rom. Zwei Gebäude dort – darunter der Palazzo Malta – genießen diplomatische Immunität, ähnlich wie Botschaften. Laut Völkerrecht gilt der Orden als souveräner Akteur.
Der seltenste Pass der Welt
Der Malteserorden gibt eigene Pässe aus – doch nur etwa 500 Stück sind im Umlauf. Vergeben werden sie fast ausschließlich an die obersten Führungspersonen. Staatsbürger? Offiziell nur drei: der Großmeister und seine zwei höchsten Vertreter.
Diplomatie ohne Bevölkerung
Trotz fehlender Landfläche unterhält der Orden diplomatische Beziehungen zu über 100 Ländern – darunter Deutschland, Italien und Russland. Skandinavische Länder wie Finnland hingegen pflegen keinerlei Beziehungen. Bei der UNO hat der Orden Beobachterstatus – wie das Rote Kreuz.
Ritter, Ärzte, Helfer
Ursprünglich im 11. Jahrhundert in Jerusalem gegründet, ist der Orden heute vor allem humanitär aktiv. Weltweit sind über 60 000 Mitarbeitende und rund 100 000 Freiwillige im Einsatz. Seine Wurzeln als religiöser Ritterorden sieht man heute noch im Namen – die Malteser.
Eine Währung für den Ehrenkodex
Der Orden prägt sogar eigenes Geld: den Scudo, mit einem ungefähren Wert von 0,24 Euro. Die Amtssprache ist Italienisch, nicht Maltesisch – und die Flagge zeigt das bekannte weiße Malteserkreuz auf rotem Grund.
Fazit? Kein Staat wie jeder andere
Der Malteserorden ist ein historisches Unikat: Ein Staat ohne Land, mit nur drei Bürgern – aber mit globalem Einfluss. Wer glaubt, schon alles über internationale Politik zu wissen, hat ihn vermutlich noch nie auf dem Radar gehabt.
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