Von: mk
Meran – Gestern Vormittag wurde in der Zone Mitterwald in Freiberg die Asche einer kremierten Mitbürgerin in der Natur beigesetzt. Es handelte sich dabei um die erste Naturbestattung, die in Meran stattfand. Daran nahmen neben den Angehörigen der Verstorbenen auch Stadtrat Nerio Zaccaria, die Leiterin der Friedhofsdienste Manuela Simonato sowie die Bestattungsbegleiter Friedrich Margesin und Heinrich Tolpeit teil.
“Aufgrund der steigenden Nachfrage haben wir uns dafür entschieden, den Meraner Bürgern die Möglichkeit zu geben, auch diese Art von Verabschiedungszeremonie durchzuführen”, erklärte Stadtrat Nerio Zaccaria. “Hierfür haben wir ein Grundstück ausgewiesen, welches sich bereits im Eigentum der Gemeinde befand. Es sind also dabei für die Stadtverwaltung keine zusätzlichen Kosten entstanden. Der Ort ist nicht weit von der Stadt gelegen, ist von den Wanderwegen ein wenig entfernt und daher bestens für diesen Zweck geeignet. Wir überprüfen aber zur Zeit auch die Möglichkeit, eine Grünfläche für die Ascheverstreuung innerhalb des städtischen Friedhofes an der St.-Josef-Straße zu errichten”, so Zaccaria.
“Fehlt einen genaue Willensäußerung bezüglich der Einäscherung, kann diese von einem Familienangehörigen beantragt werden”, sagte Manuela Simonato. “In der Natur verstreut können die Aschereste eines Verstorbenen aber nur dann, wenn der Betroffene diesen Wunsch bereits in einem öffentlichen oder eigenhändigen Testament festgehalten hat. Diese Willensäußerung kann auch über die SOCREM, die Vereinigung für die Feuerbestattung, vorgenommen werden. Es ist auch möglich, ein entsprechendes Formular auszufüllen, welches im Bürgeramt der Stadtgemeinde Meran aufliegt”, so Simonato.
Falls ein/e BürgerIn oder seine/ihre Familie sich für die Feuerbestattung entschieden haben, aber nicht erklärt haben, ob die Asche zu Hause aufbewahrt oder verstreut werden soll, wird diese im Cinerarium, dem gemeinsamen Aschenhaus, beigesetzt.
In Meran lassen sich immer mehr Menschen nach dem Tod verbrennen. 2014 wurden 185 Meranerinnen und Meraner eingeäschert (in 22 Fällen werden die Ascheurnen zu Hause aufbewahrt), 179 in einem Grab beigesetzt. 2015 ist die Zahl der Feuerbestattungen auf 213 gestiegen, die Beerdigungen hingegen auf 240. 2016 wurden in den ersten sechs Monaten 118 Personen eingeäschert – wobei in drei Fällen die Ascheverstreuung beantragt wurde (die erste fand eben gestern Vormittag statt) – 83 wurden hingegen im städtischen Friedhof zu Grabe getragen.