Tödliche Gefahr für Tiere

Hitzefalle Auto: Auch bei milden Temperaturen oder Schatten

Mittwoch, 25. Juni 2025 | 07:20 Uhr

Von: luk

Der Sommer ist da, die Temperaturen klettern regelmäßig auf über 30 Grad. Damit steigt das Risiko für eine oft unterschätzte Gefahr: Tiere im Auto zurückzulassen. Der Österreichische Tierschutzverein schlägt Alarm und erinnert eindringlich daran, dass schon wenige Minuten im geparkten Wagen für Hunde oder Katzen lebensgefährlich sein können. „Keine Ausreden – keine Ausnahmen“, lautet der unmissverständliche Appell.

Was viele Tierhalter nicht bedenken: Schon bei milden 20 Grad Außentemperatur klettern die Temperaturen im Auto binnen zehn Minuten auf über 27 Grad, nach 30 Minuten auf über 40 Grad. Bei 30 Grad Außentemperatur drohen im Fahrzeug sogar Temperaturen über 46 Grad. Für Tiere ist das eine Hitzefalle auf vier Rädern.

„Hunde und Katzen können nicht schwitzen wie wir Menschen“, erklärt Alfred Kofler, Leiter der Tierpflege am Assisi-Hof in Stockerau. „Hecheln allein reicht ab etwa 25 Grad nicht mehr aus. Der Kreislauf bricht zusammen, Organe versagen und der Tod tritt oft innerhalb kurzer Zeit ein.“

Auch ein schattiger Parkplatz oder ein leicht geöffnetes Fenster bieten keinen ausreichenden Schutz. „Der Schatten wandert und Fenster sorgen kaum für Luftzirkulation. Das Auto wird zum Backofen“, so der Tierschutzverein in seiner Warnung.

Im Ernstfall: handeln – nicht zögern

Wer ein Tier in einem überhitzten Auto entdeckt, sollte demnach sofort handeln: Polizei oder Feuerwehr verständigen, den Zustand des Tieres dokumentieren, Kennzeichen notieren, Besitzer ausrufen lassen. Nur wenn das Tier bereits in akuter Lebensgefahr ist – etwa hechelt, taumelt oder apathisch wirkt – darf zur Not auch die Scheibe eingeschlagen werden.

Erste Hilfe für überhitzte Tiere

Überhitzte Tiere müssen sofort in den Schatten oder einen kühlen Raum gebracht werden. Frisches Wasser anbieten, mit lauwarmen, feuchten Tüchern abkühlen aber Vorsicht: Kein eiskaltes Wasser verwenden, um Kreislaufschocks zu vermeiden. Im Zweifelsfall sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden.

Teure Nachlässigkeit

Wer ein Tier im heißen Auto zurücklässt, muss etwa in Österreich mit Konsequenzen rechnen: Geldstrafen von bis zu 7.500 Euro, im Wiederholungsfall bis zu 15.000 Euro, sowie strafrechtliche Anzeigen wegen Tierquälerei sind möglich.

Kommentare

Aktuell sind 7 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen