Von: luk
Bozen – In Südtirol und im Trentino erlebt die Gastronomie einen neuen Trend – und der hat Fell, Pfoten und oft auch eine eigene Decke dabei. Immer mehr Lokale heißen Hunde ausdrücklich willkommen und werden zu echten „pet-friendly“ Treffpunkten.
Laut einer aktuellen Umfrage der Buchungsplattform TheFork haben fast 40 Prozent der Italiener ihr Haustier schon einmal mit ins Restaurant genommen. Drei Viertel berichten, dass die Betriebe „fast immer“ freundlich und offen auf tierische Begleiter reagieren. Für 18 Prozent ist das gemeinsame Essen mit Hund sogar eine regelmäßige Gewohnheit, weitere 21 Prozent tun es gelegentlich. Nur ein Prozent stieß bislang auf Lokale, die den Zutritt ausdrücklich untersagen.
Die Wünsche der Tierhalter sind klar: eine Schale Wasser (77 Prozent), freundliches Personal (44 Prozent), eigene Bereiche (20 Prozent) und kleine Snacks (27 Prozent). Besonders bemerkenswert: Jeder fünfte Befragte würde sich sogar ein eigenes Menü für Hunde wünschen.
In Südtirol ist dieser Wunsch bereits Realität geworden, und das mit großem Erfolg. Auf der Gompm Alm oberhalb von Schenna serviert Wirtin Tina Falke ein echtes „Hunde-Menü“. Unterstützt von einer veterinärmedizinischen Ernährungsberaterin bietet sie hochwertige Kroketten, natürliche Snacks, frisches Fleisch und sogar handgemachtes Hundeeis an. Kredenzt wird das in der eigenen Napfschale. Jeder vierbeinige Gast bekommt zudem eine Decke.
„Hunde gehören zur Familie“, wird Falke von der Zeitung Alto Adige zitiert. „Darum sollen sie bei uns wirklich willkommen sein.“
Das Konzept sorgt online für große Aufmerksamkeit und gilt inzwischen als Symbol eines kulturellen Wandels: Viele Hundebesitzerinnen und -besitzer fühlen sich dadurch erstmals wirklich „willkommen statt nur geduldet“.
Auch in Bozen, Meran, Trient und den Tourismusorten der Region wächst die Zahl der hundefreundlichen Betriebe stetig. Besonders in den Sommermonaten bieten viele Almhütten, Gasthöfe und Bistros eigene Wasserstellen, schattige Plätze oder kleine Ruhebereiche für Hunde an.
Rechtlich ist der Trend unbedenklich: In Italien gibt es keinen Bann für Haustiere in Restaurants – entscheidend sind nur eventuelle kommunale Vorschriften oder Hausregeln.
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