Von: apa
Antitranspirantien für Männer haben in einem Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) und der deutschen Stiftung Warentest eher bescheiden abgeschnitten: Nur zwei von 13 Produkten wurden für “gut” befunden. Anlass für Abwertungen waren meistens potenziell umweltbelastende Inhaltsstoffe. “Sehr gut” vergaben die Tester daher keines, neben den beiden “guten” Produkten wurden sieben als “durchschnittlich” und vier als “weniger zufriedenstellend” bewertet.
24 bis 96 Stunden sollen Antitranspirantien, auch Antitranspirants genannt, den Träger vor unangenehmen Gerüchen und Achselnässe schützen. Sie enthalten Aluminiumsalze, die vorübergehend die Schweißdrüsen verengen, was die Schweißabsonderung reduziert. “Genügt hätte uns bereits, wenn die Produkte wenigstens einen ganzen Tag lang durchhalten”, so die Fachleute.
Der Stift von Rexona Men und der Balea-Roller von DM waren laut VKI die einzigen Produkte im Test, die den Schweiß sehr gut zurückhalten. Auch gegen Geruch kommen sie zuverlässig an. Dass sie nur “durchschnittlich” abschnitten, liege an potenziell umweltschädlichen Inhaltsstoffen.
Schwer biologisch abbaubar
Auch sieben weitere Antitranspirantien enthielten laut VKI “umweltkritische” Substanzen. Die Stoffe seien zum Teil nicht oder schwer biologisch abbaubar, wie etwa das Silikon D5. In Rinse-off-Kosmetika, die wie Seife und Shampoo nach der Benutzung abgewaschen werden, ist D5 bereits verboten. Ab 2027 gilt das Verbot auch für Präparate, die zunächst auf der Haut verbleiben. “Auch wenn diese Stoffe offiziell noch verwendet werden dürfen, sind sie für uns ein No-Go”, betonte der VKI.
Kritisch sehen die Tester weiters potenziell hormonaktive Substanzen, sogenannte endokrine Disruptoren. Sie wurden in fünf Präparaten gefunden. “Produkte mit diesen Inhaltsstoffen können im Gesamturteil keine bessere Note als ‘durchschnittlich’ erhalten”, schreiben die Fachleute.
Testsieger bekämpfen Schweißgeruch gut
Als Testsieger wurden das Seinz Aerosolspray von DM und das Cien Men Aerosolspray von Lidl ermittelt. “Beide Sprays kommen gut mit Schweißgeruch klar und sie enthalten keine für die Umwelt kritischen Substanzen”, so die Konsumentenschützer. Sie mindern allerdings die abgesonderte Schweißmenge vergleichsweise schwach und erreichten in diesem Punkt nur eine durchschnittliche Bewertung.
So wurde geprüft: Die Testanwender wurden 24 Stunden, nachdem sie einen der Sprays oder Roller angewendet hatten, in einen “Schwitzraum” geschickt. Dort mussten sie zweimal 20 Minuten bei 38 Grad Raumtemperatur und 35 Prozent Luftfeuchtigkeit mit Wattepads unter den Achseln ausharren.
Streitpunkt Aluminiumsalze
Aluminiumsalze waren lange umstritten. Es bestand die Befürchtung, dass Aluminium in größeren Mengen in den Körper gelangen, sich dort anreichern und langfristig der Gesundheit schaden könnte. Laut Studienergebnissen des Europäischen Herstellerverbands Cosmetics Europe ist die Wahrscheinlichkeit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung durch den regelmäßigen Gebrauch von aluminiumhaltigen Antitranspirantien sehr niedrig. Sowohl das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als auch der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit (SCCS) der EU sind sich einig, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass Aluminium Alzheimer oder Brustkrebs verursachen könnte. Bei einer Risikobewertung müsse auch die Aufnahme etwa durch Lebensmittel berücksichtigt werden, der Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirantien zur Gesamtbelastung mit Aluminium sei aber deutlich geringer als ursprünglich angenommen, schreibt das BfR.
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