Der muskelbepackte und tätowierte Mann als Schönheitsideal

Männer und der neue Fitnesswahn

Samstag, 04. Mai 2019 | 08:11 Uhr

Bewegung tut gut, vor allem regelmäßig. Sie hilft uns dabei beweglich zu bleiben, das Körpergewicht zu stabilisieren, das Herz-Kreislauf-System und auch das Immunsystem zu stärken und eine straffere Figur zu bekommen. Doch wenn sich im Alltag nur noch alles um das Training und die Ernährung dreht, dann kann es sich um Fitnesswahn handeln.

Sport ist eigentlich gesund: Um die Bänder und Sehnen beweglich zu halten, vorhandenes Übergewicht abzubauen oder sein Körpergewicht konstant zu halten und das Herz und den Kreislauf zu stärken, ist regelmäßiger Sport die beste Möglichkeit. Das Adrenalin, das beim Sport ausgeschüttet wird, aktiviert zusätzlich das Immunsystem. Eigentlich ist Sport also eine gute Sache – wäre da nicht der immer häufiger vorkommende Suchtfaktor.

Im Fernsehen und in fast jeder Zeitschrift sind fast nur sehr schlanke und muskulöse Menschen abgebildet, die suggerieren, dass Schlankheit wichtig ist. Da wir Augenmenschen sind, reagieren immer mehr Menschen darauf, indem sie sich dies zum Vorbild nehmen und versuchen, in Fitness-Studios oder auch durch Outdoor-Sportarten an dieses Idealbild heranzukommen. Sie lechzen nach anerkennenden und bewundernden Blicken. Der Körper wird zum vermeintlichen Wunscherfüller – er ist Mittel zum Zweck. Er verspricht Liebe, Glück und Freude.

Glaubt man, der schöne Körper führe zu Lebensglück, so ändert sich schnell das Leben: Dabei dreht sich schnell nur noch alles um das nächste anstehende Training oder die bisher zugeführten und abtrainierten Tageskalorien. Was Spaß machen sollte, wird immer schneller zur Pflicht und bestimmt den Lebensinhalt.

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Der Fitnesswahn ist in den letzten Jahren verstärkt bei Männern zu beobachten: Männer haben als Idealbild einen durchtrainierten Körper, der mit Muskeln bepackt ist.

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Kaum ein Mann hat die Veranlagung, durch normales Training diesen Muskelaufbau zu erreichen. Oft ist dafür sehr aggressives Training nötig und wenn das nicht schnell genug Resultate bringt, lockt der Griff zu Steroiden und Anabolika. Die Nebenwirkungen dieser Mittel werden dabei gerne bagatellisiert, um das Ziel, das Mann vor Augen hat, nicht in Frage zu stellen.

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Doch die langfristigen Schäden, die dem Körper dadurch zugefügt werden, äußern sich in hohem Blutdruck, Schwindelgefühlen, Erektionsstörungen und anderen gesundheitlichen Problemen.

Fazit: Sport ist gesund, keine Frage. Stunden im Fitnessstudio zu verbringen, anstatt im Freien bei irgendwelchen sportlichen Aktivitäten, ist jedoch alles andere als Spaß und gesund.

 

Von: bba