Das Land in närrischer Stimmung

So geht der Unsinnige Donnerstag in Südtirol

Donnerstag, 08. Februar 2018 | 11:08 Uhr

Bozen – Am Unsinnigen Donnerstag ziehen auch in Südtirol die Narren los. Wer Lust auf Faschingsspaß hat, sollte sich das eine oder andere Ereignis nicht entgehen lassen. Manche Umzüge setzen mehr auf Party, bei anderen steht die Tradition im Vordergrund. Hier gibt es ein paar Tipps zur Auswahl, wo die fünfte Jahreszeit bei uns gefeiert wird.

In Meran zeigen sich etwa Kinder und Erwachsene vor allem auf der Passerpromenade in Verkleidung, während in Bozen auf der Talferpromenade der Treffpunkt für Maskierte ist.

„Panzele, Panzele“

In Terlan soll es am heutigen Unsinnigen Donnerstag zwar strengere Kontrollen beim Ausschank von Alkohol geben, trotzdem wird es bunt zugehen. Um 13.00 Uhr startet der traditionelle Umzug, bis er gegen 16.00 Uhr wieder im Zentrum ankommt, wo die Faschingschronik verlesen wird. „Panzele Panzele“ lautet der typische Terlaner Faschingsgruß. In der Regel ziehen zehn bis 14 Wägen durch die Straßen.

Weil der berühmte Egetmann-Umzug in Tramin nur alle zwei Jahr abgehalten wird, fällt dieser heuer aus. Dafür gibt es am Faschingsdienstag einen Umzug, in dem die Kinder im Vordergrund stehen und als kleine Schnappviecher schon mal üben dürfen.

Zusslrennen in Prad

Im Zentrum von Prad am Stilfser Joch findet jährlich am Unsinnigen Donnerstag das sogenannte Zusslrennen statt. Zussl sind ausschließlich die Männer des Dorfes, die von Kopf bis Fuß weißen, blumengeschmückten Kleidern stecken und die Aufgabe haben, die Wintergeister zu vertreiben und das Korn aufzuwecken. Dazu tragen die Zussl große Kuhglocken und andere Schellen um den Bauch, um durch den großen Lärm auch dem hartnäckigsten Winter den Garaus zu machen.

Der erste Umzug der Zussl wird von zahlreichen Bauern und Bäuerinnen, Knechten und Dirnen sowie dem „Zoch“ und der „Pfott“ begleitet, ein närrisches, in Lumpen gehülltes Paar.

Hauptattraktion sind außerdem die sechs vor einen Pflug gespannten Schimmel, die von einem Fuhrmann, der eine echte Peitsche schwingt, angetrieben wird. Bei den Schimmeln handelt es sich nicht um echte Pferde, sondern ebenfalls um Männer aus dem Dorf. Danach folgt der zweite Umzug, der von dem Träger der größten Schelle angeführt wird. Wer das närrische und vor allem laute Treiben in Prad nicht verpassen will, sollte sich frühzeitig auf den Weg machen – zumindest, wenn er mit dem Auto kommt. Beginn ist um 14.00 Uhr am Hauptplatz.

Maskierte Fackelabfahrt am Haunold

Auch am Haunold, den Hausberg von Innichen, wird Fasching ausgiebig gefeiert. Gleich zwei Mal, und zwar am 8. und 13. Februar findet in der Faschingszeit eine Fackelabfahrt der Ski- und Snowboardschule Haunold statt. In bunten Kostümen fahren die Ski- und Snowboardlehrer dann von der Riese-Haunold-Hütte hinab zur Talstation. Beginn ist jeweils um 16.30 an der Riese Haunold Hütte, die Ankunft im Tal findet gegen 18.00 Uhr statt.

Fasching auch in den ladinischen Tälern

Ein schöner Faschingsumzug findet etwa in St. Ulrich in Gröden statt. Jedes Jahr besteht der Faschingsumzug aus mehreren 100 bunt maskierten Kindern und Erwachsenen, die am Unsinnigen Donnerstag das Zentrum von St. Ulrich in eine kleine Partymeile verwandeln. Der Faschingszug startet am Hotel Dolomiti Madonna und führt einmal durch die Fußgängerzone bis zum Stetteneck Platz. Start ist um 15.00 Uhr.

In Stern im Gadertal wird hingegen auf der Pista Doninz gefeiert. Fasching steht hier ganz im Zeichen von Spaß und Unterhaltung für Kinder mit Künstlern, bunten Masken und traditionellen Süßspeisen.

Von: mk

Bezirk: Bozen