Von: ka
Sydney – Australien hatte schon immer das Problem zu viel Land und zu wenige Menschen zu haben. Besonders die riesigen Weideflächen erschweren seit jeher die ständige Überwachung der Herden und der einzelnen Tiere. Daher ist es wenig überraschend, dass gerade in Down Under der erste „Roboterhirte“ erschaffen wurde. In Anlehnung an den Swagman, wie in Australien ein Wanderarbeiter genannt wird, wurde die Schöpfung SwagBot genannt.
Besonders spektakulär sieht er zwar nicht aus, weil er irgendwie an eine Werkzeugkiste auf Stelzen erinnert, aber er steckt voller Hochtechnologie und ist das Ergebnis jahrelanger Forschungen. Jedes Rad wird von einem eigenen Elektromotor angetrieben und lässt sich einzeln steuern. Diese Art von Antrieb und Steuerung ergeben zusammen mit den hohen, weit ausgreifenden Beinen eine hohe Geländegängigkeit, was dem SwagBot ermöglicht über Stock und Stein zu kraxeln und selbst kleine Wasserläufe zu durchwaten.
Der SwagBot, der bereits auf einer Farm getestet wird, steckt aber noch mitten in der Entwicklungsphase. Er soll dank neuer Sensoren in Zukunft sogar imstande sein die Körpertemperatur der Weidetiere zu messen, um deren Gesundheitszustand herauszufinden. Andere Sensoren sollen den Grad der Abweidung messen, sodass der Swagdog selbstständig entscheiden kann, die Tiere weiterzutreiben. Zudem soll er Kotproben untersuchen, Unkraut jäten, einen kleinen Anhänger ziehen, sowie andere kleinere Arbeiten von ganz alleine erledigen können. Noch hat das Projekt aber mit verschiedenen Problemen zu kämpfen, weil sich die Tiere erst an ihren neuen „Gefährten“ gewöhnen müssen und vorerst lieber Reißaus nehmen, sobald sie einen SwagBot in Anmarsch sehen.
Es bleibt aber die Frage, was dann die Swagmen und die Hirtenhunde machen sollen, wenn der Swagbot in Zukunft alles besser, schneller und billiger erledigen wird. Der „Vater“ des SwagBots, Salah Sukkarieh vom Australian Centre for Field Robotics, einer Einrichtung der Universität von Sydney, meint aber, dass der „Hirtenhundroboter“ nur als Unterstützung der Arbeit der Menschen und Hunde gedacht ist. Der SwagBot hat eh noch eine lange Reise vor sich, bevor er die Perfektion der „Pilbara Working Dogs“ erreicht: https://www.suedtirolnews.it/unterhaltung/wer-haette-das-gedacht/fleissige-hirtenhunde-leisten-ganze-arbeit-video