Wie dumm sind die Amis wirklich?

Umfrage in den USA: 19 Prozent glauben, der Papst regiert Italien

Samstag, 21. April 2018 | 08:20 Uhr

Rom – Dass Amerikaner dumm sind, ist eine Verallgemeinerung und ein Vorurteil. Ganz klar. Allerdings gibt es in den USA bestimmte Bildungslücken, die relativ weit verbreitet sind und uns Europäer immer wieder in Staunen versetzen. Dies zeigt eine Erhebung der Suchmaschine jetcost.it, die sich auf Flugtarife, Hotelangebote und Autovermietung spezialisiert hat.

Amerikaner gelten nicht unbedingt als leuchtendes Vorbild, was Kenntnisse über Geografie, Tourismus und Kultur in anderen Ländern anbelangt. Bestes Beispiel ist Präsident Donald Trump: Nach einem Mord an einem Mann in einer Polizeistation in Paris beklagte er sich auf Twitter über die katastrophale Kriminalitätsbekämpfung in Deutschland. Auch die US-amerikanische Kinowelt übertreibtl ganz gern und nimmt es mit der Wahrheit über andere Länder nicht immer so genau.

Jetcost wollte nun herausfinden, wie es um die Geografie- und Tourismuskenntnisse der Amerikaner tatsächlich bestellt ist. Befragt wurden 4.180 US-Amerikaner, die das Alter von 18 Jahren überschritten haben, vollzeitig beschäftigt sind und in den vergangenen zwei Jahren mindesten eine längere Reise unternommen haben. Auf einem Fragebogen mussten die Teilnehmer angeben, ob die folgenden Aussagen zutreffen, oder nicht.

Demnach hielten 51 Prozent der Befragten den Begriff Australasien lediglich für einen weiteren Namen des Kontinents Australien. In Wirklichkeit ist damit im weitesten Sinne die Region um Australien, Neuseeland, Neuguinea sowie die umliegenden Inseln Melanesiens und gelegentlich auch Teile Indonesiens gemeint.

APA/APA (AFP/MARCEL MOCHET)/MARCEL MOCHET

45 Prozent hielten Afrika für einen Staat, während 39 Prozent glauben, dass der Nordpol nicht existiert. 28 Prozent meinten, dass ein Flug von New York nach London 18 Stunden dauert.

Reuters

Doch das ist noch nicht alles: 26 Prozent hielten Schottland für einen Teil von Ecuador. Immerhin 21 Prozent glaubten, dass Frankreich Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland ist.

20 Prozent nahmen an, dass in Portugal hauptsächlich Spanisch gesprochen wird. Und immerhin noch 19 Prozent hielten den Papst für das italienische Staatsoberhaupt.

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Dass die „Japanische Mauer“ die Grenzen von Japan markiert, kreuzten 17 Prozent als richtig an. 14 Prozent hielten die Philippinen für einen Staat in China. Offensichtlich kam es hier zu einer Verwechslung mit der Chinesischen Mauer.

APA/APA (AFP)/STR

Elf Prozent vermuteten außerdem, dass Island aufgrund des kalten Klimas unbewohnt sei, neun Prozent verwechselten Zypern mit der Hauptstadt von Mexiko und immerhin fünf Prozent hielten die Erde für eine Scheibe.

Als die Teilnehmer befragt wurden, wie hoch sie ihre Geografiekenntnisse einschätzen, zeigten sich 74 Prozent überzeugt davon, dass sie in diesem Bereich viel Ahnung haben.

Auch wenn uns einige dieser Fehler extrem erscheinen, muss man eines bedenken: Die Umfrage sagt nichts über die Intelligenz der Befragten aus. Für den Großteil der Betroffenen seien solche Kenntnisse einfach nicht entscheidend in ihrem Alltag oder Berufsleben sind, erklärte ein Sprecher von Jetcost.

 

Von: mk