„Angemessene Beziehungsgrenzen können verschwimmen“

Untreu wegen Facebook und Co?

Mittwoch, 30. November 2016 | 07:02 Uhr

Seit die sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co auf der Bildfläche erschienen sind, fällt es den Menschen leichter denn je, miteinander in Kontakt zu treten. Der Nachteil daran: Für viele wird es auch einfacher, ihren Partner zu betrügen, wie Experten behaupten.

„Social Media scheint dem Feuer der Untreue neuen Brennstoff zu geben“, erklärt Psychotherapeutin und Geschäftsführerin der Chicagoer Beratungspraxis Urban Balance, Joyce Marter, gegenüber der Detroit Free Press.

Die Gründe dafür scheinen auf der Hand zu liegen: Eine frühere Flamme scheint nur ein paar Klicks entfernt. Man muss nicht einmal nach jemandem Ausschau halten, der in der unmittelbaren Umgebung lebt. Man kann mit jedem flirten und sexuelle Gespräche führen, der dazu ebenfalls bereit ist. Praktisch der ganze Planet wird zum Dating-Treffpunkt. Der Besitz eines Smartphones ist ausreichend.

„Die angemessenen Beziehungsgrenzen verschwimmen. Wann überschreitet etwa der Austausch harmloser Nachrichten die Grenze zu einer emotionalen Affäre?“, fragt Marter.

Einige Forscher glauben sogar, dass viele Nutzer in den sozialen Netzwerken regelrecht nach einer emotionalen Affäre suchen. Emotionales Fremdgehen sei durch Social Media viel leichter geworden.

Gleichzeitig sind Experten davon überzeugt, dass soziale Netzwerke einige Paare eifersüchtiger und paranoider machen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2011 reagieren Menschen umso eifersüchtiger, je intensiver sie das Profil und die Aktivitäten des Partners auf Facebook beobachten.

Von: mk