Seit über 100 Jahren in Südtirol verschollen

Verschollener Mannstreu: Gibt es ihn noch in Südtirol?

Freitag, 13. August 2021 | 12:53 Uhr

Bozen – Das Naturmuseum sucht den Feld-Mannstreu und den Amethystblauen Mannstreu, zwei Pflanzenarten, die seit über 100 Jahren in Südtirol verschollen sind, und richtet dabei einen Appell an die Bevölkerung.

Zwei Pflanzenarten, die im 19. Jahrhundert im Etschtal von Meran südwärts sowie im untersten Eisacktal wuchsen, sind seit über 100 Jahren in Südtirol verschollen. Dabei handelt es sich um den Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) und um den Amethystblauen Mannstreu (Eryngium amethystinum), zwei Doldenblütler mit distelartigem Aussehen. Die Arten wachsen an sehr trockenen Standorten niederer Lagen in lückigen Rasen, Ruderalfluren und an felsigen Abhängen.

Eryngium amethystinum – H.Madl
Eryngium campestre – Foto A. Hilpold

Warum die beiden Arten aus Südtirol verschwunden sind, ist nicht ganz klar. Zum einen dürften infolge der landwirtschaftlichen Intensivierung Lebensräume verschwunden sein, zum anderen könnten die nicht allzu häufigen Bestände zu stark besammelt worden sein. Die Pflanzen waren und sind nämlich beliebte Objekte für Trockensträuße.

Da es noch Chancen auf versteckte, isolierte Vorkommen gibt, bittet das Naturmuseum Südtirol um Mithilfe: Wer kennt – möglichst naturnahe – Wuchsorte dieser beiden Arten in Südtirol? Hinweise können an die Mailadresse florafauna@naturmuseum.it geschickt werden.

Von: luk

Bezirk: Bozen