Von: Ivd
Die meisten Wildrosen bilden im Herbst leuchtend rote essbare Früchte aus, die Hagebutten. Botanisch Sammelnussfrüchte, befinden sich die eigentlichen Früchte (Nüsschen) im Inneren, während die rote Hülle eine Scheinfrucht ist.
„Außergewöhnlich an den Hagebutten ist ihr hoher Vitamin-C-Gehalt“, weiß Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol. „Mit rund 1.250 Milligramm pro 100 Gramm ist dieser 25-mal so hoch wie in Zitronen (rund 50 Milligramm pro 100 Gramm)!“ Hagebutten enthalten zudem Vitamin A, B-Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide, Flavonoide und Gerbstoffe.
Wildrosen wachsen in Hecken und am Waldrand, ab September kann man die Früchte ernten. Um sich vor Dornen zu schützen, ist das Tragen von Handschuhen empfehlenswert. Im Frühherbst ist der Vitamingehalt der Früchte am höchsten. Nach dem ersten Frost werden sie zwar weicher und süßer, der Vitamingehalt nimmt jedoch ab.
Etwas aufwändiger als die Ernte gestaltet sich die Verarbeitung der Hagebutten, denn die Nüsschen im Inneren sind stark behaart. Da sie Haut und Schleimhaut reizen und starken Juckreiz hervorrufen, sollte man die Nüsschen mit einem spitzen Messer entfernen (und dabei Handschuhe tragen).
Die gesäuberten halbierten Hagebuttenschalen sind roh essbar. Für einen Vorrat trocknet man sie an der frischen Luft, mittels Dörrgerät oder bei maximal 50°C im Backrohr. Wenn man die getrockneten Früchte im Mixer mahlt, erhält man Hagebuttenpulver. Ein bis zwei Teelöffel Hagebuttenpulver täglich reichern Müsli, Jogurt, Fruchtsäfte, Smoothies, heiße Teegetränke und Suppen auf ganz natürliche Weise mit wertvollen Nährstoffen an. Das Pulver lagert man vor Licht und Wärme geschützt in einem dicht schließenden Schraubglas, so bleibt das Vitamin C gut erhalten.
Für eine köstliche Hagebuttenmarmelade kocht man die ganzen Früchte 45 Minuten lang in Wasser oder Apfelsaft. Anschließend püriert man die Früchte und gießt den Brei durch ein sehr feines Sieb. Zuletzt fügt man etwas Zitronensaft sowie die nötige Menge Zucker und Geliermittel (alternativ: Gelierzucker) zu, lässt die Masse so lange wie angegeben sprudelnd kochen und füllt die fertige Marmelade kochendheiß in sterile Gläser ab.
Wer im Winter gerne einen Hagebuttentee trinkt, kann die Hagebutten übrigens mitsamt den Kernen trocknen. Bei der Teezubereitung ist ein sehr feines Sieb oder ein Teefilter ratsam, um die Härchen zurückzuhalten.
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