Von: ao
Bozen – Südtirols Wirtschaft hat sich definitiv erholt, mit positiven Auswirkungen sowohl für die Unternehmen als auch im Hinblick auf die Beschäftigungssituation für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Südtirols – so lautete der Grundtenor anlässlich des kürzlich stattgefundenen Sozialpartnertisches, an welchem alle Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen Südtirols teilgenommen haben.
Ein Anstieg der unselbständig Beschäftigten von 3,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres und eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent (-1,1 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres) zeugen von einem bedeutenden Aufschwung am Arbeitsmarkt.
Um diesen positiven Trend auch weiterhin zu unterstützen, ist es notwendig die wirtschaftliche Entwicklung und insbesondere die Entwicklung der Unternehmen auch in Zukunft sicherzustellen. Digitalisierung, Innovation und Erreichbarkeit sind nur einige Faktoren, die für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und somit des Standortes Südtirol entscheidend sein werden.
Eine große Herausforderung für die Betriebe stellt der aktuell bereits vorhandene und in Zukunft zunehmende Fachkräftemangel dar; ein Phänomen, welches im Übrigen im gesamteuropäischen Raum zu beobachten ist. Ein wesentlicher Schlüssel, um diesem Phänomen entgegenzuwirken ist die Aus- und Weiterbildung. Rund die Hälfte der Kinder, die im kommenden Jahr eingeschult werden, werden einen Beruf ausüben, der heute noch nicht bekannt ist. Zum einen ist hier die schulische Ausbildung gefordert, die Jugendlichen auf diese veränderten Anforderungen vorzubereiten. Zum anderen ist eine konstante Weiterbildung und Flexibilität der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer notwendig – Stichwort „lebenslanges Lernen“.
Leistbares Wohnen
Als zweites Thema wurde im Rahmen des Sozialpartnertisches das leistbare Wohnen erörtert. Südtirols Wohnungsmarkt ist aktuell gekennzeichnet von einem relativ hohen Anteil an Eigenheim (75 Prozent), während der Mietmarkt de facto kaum existiert. Insbesondere im Hinblick auf die dringend notwendige Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland, der Zunahme der Studierenden und der Mobilität und Flexbilität der Jugendlichen müssen dringend Maßnahmen geschaffen werden, um den Mietmarkt zu unterstützen. Die Sozialpartner werden in den nächsten Monaten konkrete Maßnahmen überprüfen.
Der Sozialpartnertisch:
Alle Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen Südtirols treffen sich in regelmäßigen Abständen, um einen offenen Dialog über gesellschaftspolitische Themen anzuregen.
Am „Sozialpartnertisch“ nehmen folgende Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen teil: Autonomer Gewerkschaftsbund (AGB.CGIL), Autonomer Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB), Confesercenti Alto Adige, Confprofessioni, Confcooperative, Handels- und Dienstleistungsverband (hds), Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV), Legacoopbund, Raiffeisenverband Südtirol, Südtiroler Bauernbund (SBB), Südtiroler Gewerkschaftskammer (UIL-SGK), Südtiroler Gewerkschaftsbund (SGBCISL), Südtiroler Vereinigung der Handwerker und Kleinunternehmer (SHV), Unternehmerverband Südtirol (UVS), Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh). Initiator ist der Südtiroler Wirtschaftsring (swr-ea).