Von: mk
Bozen – Zwischen abstrusen Verbotsregeln, Wasserverschmutzung an Italiens Stränden und Extremwetterereignissen hat man heuer eigentlich kaum Lust in den Urlaub zu fahren – vor allem, wenn man auf der Fahrt noch kolonnenweise Stau befürchten muss. Dazu kommt die Diskussion über die Preise.
Ein Restaurantbetreiber hat in Finale Ligure einer Mutter, die ihre dreijährige Tochter von ihrem Nudelgericht kosten lassen wollte, für den zusätzlichen leeren Extrateller zwei Euro berechnet.
Zwei Euro wurden hingegen von Touristen in einer Bar in Como verlangt, nur weil sie darum gebeten hatten, ein Stück Toast in zwei Hälften schneiden zu lassen. Die Kassenbons, die im Netz veröffentlicht werden, sorgen für kontroverse Diskussionen. Alles nur Abzocke oder berechtigte Forderung für eine erbrachte Dienstleistung?
Auch in Südtirol steigt der Unmut über Teuerungen. Klar: Energiekosten und Inflation treiben die Spesen auch bei uns nach oben. Angebote von Südtirols Gastbetrieben sind in der Vergangenheit außerdem im Vergleich oft zu billig ausgefallen. Trotzdem sollte man das Augenmaß nicht verlieren.
Dass ausgerechnet in Südtirol immer mehr Restaurants Geld für das sogenannte „Coperto“ verlangen, grenzt an Ironie. Wegen der Servicegebühr, die in Italien auf einen Brauch im Mittelalter zurückgeht, geben Kunden dem Personal in der Regel nicht nur weniger Trinkgeld. Die Südtiroler kennen auch die Gepflogenheiten im deutschsprachigen Ausland und wissen, dass dort das „Gedeck“ keine Extrakosten verursacht.