„Würde der Arbeit und Entlohnungen verteidigen“

Achtstündiger Streik der Metallarbeiter mit Kundgebung in Trient

Freitag, 20. Juni 2025 | 17:48 Uhr

Von: mk

Bozen/Trient – Heute ist auch in Südtirol einheitlich für die Erneuerung des nationalen Kollektivvertrags der Metallindustrie gestreikt worden, in Trient hat zudem eine regionale Kundgebung stattgefunden.

Die Landessekretäre der Südtiroler Metallergewerkschaften Marco Bernardoni (Fiom), Riccardo Conte (Fim) und Giuseppe Pelella (Uilm) verweisen auf eine hohe Streikbeteiligung mit Spitzen von 80 bis 90 Prozent in einigen bedeutenden Unternehmen wie den Stahlwerken Valbruna und bei Aluminium Bozen in der Landeshauptstadt sowie bei GKN Driveline, Comer und GKN Sinter Metals im Pustertal.

Mit den heutigen acht Stunden steigt die Gesamtzahl der von den Metallgewerkschaften Fiom, Fim und Uilm ausgerufenen Streikstunden auf 40. Der Protest richtet sich gegen den Arbeitgeberverband Federmeccanica-Assistal, der sich weiterhin gegen die gewerkschaftlichen Forderungen stellt, wodurch die Verhandlungen nicht wieder aufgenommen werden können.

Der Stillstand dieses Verhandlungstisches fällt auch auf die Verhandlungen des Kollektivvertrags der kleinen und mittleren Metallbetriebe zurück, die dem Verband Unionmeccanica-Confapi angeschlossen sind.

Die Metallgewerkschaften wehren sich gegen die Aushöhlung des Kollektivvertrags. Für sie ist dessen Erneuerung der Schlüssel zur Überwindung der Krise, zur Stabilität und zum Aufschwung der Branche. Arbeitnehmer und Gewerkschaften kämpfen für eine Vertragserneuerung, welche angemessene Lohnerhöhungen, weniger prekäre Beschäftigung und Investitionen in Arbeitssicherheit bringen sollen. Zudem soll laut Forderung die Reduzierung der Arbeitszeit konkret angegangen werden.

Eckpunkte des gewerkschaftlichen Forderungskatalogs sind Lohnerhöhungen von monatlich 280 Euro, mehr unbefristete Arbeitsverträge und Lehrlingsverträge statt prekärer Beschäftigungsformen sowie die schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit auf 35 Stunden bei gleichem Lohn. Gefordert werden zudem Investitionen in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie in berufliche Weiterbildung. Weitere Ziele der Metallergewerkschaften sind die Reduzierung der Auftragsvergaben, die Bekämpfung von Geschlechterungleichheiten und Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

An der regionalen Kundgebung haben auch Maurizio Oreggia von der nationalen Fiom sowie Marco Giglio von der nationalen Fim teilgenommen. In Südtirol sind rund 18.000 Personen im Metallsektor beschäftigt.

Bezirk: Bozen

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