Von: Ivd
Bozen – Im Hinblick auf den am 15. Oktober 2025 von der Kulturkommission der Abgeordnetenkammer genehmigten Änderungsantrag, der das Verbot von Projekten zur affektiven und sexuellen Bildung auch auf Schülern der ersten Sekundarstufe ausdehnt, äußert der Berufsverband der Hebammen der Autonomen Provinz Bozen seine tiefe Besorgnis und nachdrückliche Ablehnung: „Diese Entscheidung stellt eine schwerwiegende Einschränkung des Rechts junger Menschen auf Bildung und Gesundheit dar.“
Sie stehe im klaren Widerspruch zu den internationalen Leitlinien von UNESCO, WHO und UNICEF, die die sexuelle Bildung als grundlegendes Element für die Förderung der öffentlichen Gesundheit, für Prävention sowie für den Aufbau einer inklusiven und bewussten Gesellschaft anerkennen. Wie die Nationale Föderation der Hebammenkammern (FNOPO) kürzlich betont hat, stellen diese Bildungsinitiativen in Schulen einen Weg zu Bewusstsein, Respekt und Prävention dar. „Sie sind ein fortlaufender Prozess, der früh beginnen muss.“
„Kindern und Jugendlichen geeignete Werkzeuge zu vermitteln, um Körper, Emotionen, Zustimmung, Respekt, gesunde Beziehungen und Gleichberechtigung zu verstehen, bedeutet, Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern und zugleich Teenagerschwangerschaften, Abtreibungen, sexuellem Missbrauch, Mobbing, Gewalt und Homophobie vorzubeugen“, so der Verband weiter
In Südtirol sind Hebammen seit vielen Jahren als qualifizierte Gesundheitsfachkräfte in Schulen tätig. Sie arbeiten eng mit anderen Fachpersonen zusammen, um Bildungsprogramme zu sozial-affektiver und sexueller Gesundheit von hoher Qualität anzubieten – wissenschaftlich fundiert, altersgerecht und auf die kulturellen Gegebenheiten der Provinz abgestimmt.
„Als Berufsverband der Hebammen der Autonomen Provinz Bozen bekräftigen wir mit Nachdruck:
- die Notwendigkeit, diese Bildungsangebote fortzusetzen, in dem Bewusstsein ihrer entscheidenden Bedeutung für eine gesunde und ganzheitliche Entwicklung junger Menschen;
- die Wichtigkeit inklusiver und umfassender Bildungspolitiken, die das psychische und physische Wohlbefinden der Schüler in den Mittelpunkt stellen;
- unser festes Engagement, das Recht auf Bildung und Gesundheit zu verteidigen – im Einklang mit der italienischen Verfassung, dem Autonomiestatut und den internationalen Empfehlungen.“
Abschließend ergänzt der Berufsverband der Hebammen der Autonomen Provinz Bozen: „Bildung heißt vorbeugen. Information heißt schützen. Begleitung heißt, eine bessere Gesellschaft aufzubauen.“




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