Von: mk
Bozen – Der regionale und der kommunale IRPEF-Zuschlag sind wichtige Einnahmequellen für die Lokalkörperschaften und wichtig für eine sozial gerechtere Einkommensverteilung. Zehn der 116 Gemeinden in Südtirol erheben einen den IRPEF-Zuschlag. Das zeigt die Stu-die des AFI | Arbeitsförderungsinstituts zu den Südtiroler Steuererklärungen des Jahres 2017. „Auch wenn mit diesen Zuschlägen verhältnismäßig kleine Summen eingehoben wer-den, sollten sie so gestaltet sein, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch wei-ter auseinander geht“, mahnt AFI-Präsidentin Christine Pichler.
80.447 Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in Südtirol mussten im Steuerjahr 2016 den regionalen IRPEF-Zuschlag entrichten. 300 Euro waren sie durchschnittlich dem Land Südtirol schuldig. Dank der Ausdehnung der „No-Tax-Area“, die 2016 eingeführt worden war, ersparte sich jeder zahlungspflichtige Steuerzahler im Schnitt 67 Euro. Dabei wurden 24,1 Mio. Euro in die Landes-kassen geschwemmt, das waren 7,2 Mio. Euro weniger als im Jahr 2015.
Der IRPEF-Zuschlag der Gemeinden wird in Südtirol nur von zehn Gemeinden verlangt. Die Steuer betrifft aber 117.422 Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, fast 37.000 mehr als der Lan-deszuschlag. Von den zehn Gemeinden, die in Südtirol den IRPEF-Zuschlag vorsehen, wenden acht Gemeinden einen einheitlichen Steuersatz an, zwei Gemeinden staffeln den Hebesatz nach Einkommen. Darüber hinaus gewähren sechs Gemeinden eine Steuerbefreiung für Geringverdie-ner. Für diese zehn Gemeinden fielen zusammen 7,2 Mio. Euro ab. Die Bürger haben damit durchschnittlich mit 61 Euro pro Kopf zu den Steuereinnahmen ihrer Gemeinde beigetragen.
Die IRPEF-Zuschläge sind nicht nur Einnahmequellen für Lokalkörperschaften, sie sind auch wich-tig für eine sozial gerechtere Einkommensverteilung. Sie betreffen weite Schichten der Bevölke-rung und erreichen für die Steuerzahler nicht unwesentliche Summen. „Unsere Studie zeigt, dass auch die Lokalsteuern ein Werkzeug zur Herbeiführung des sozialen Ausgleichs sein können“, so AFI-Forschungsmitarbeiter Friedl Brancalion zur Bedeutung dieser beiden lokalen Steueraufschlä-ge. Gerade bei der Progressivität gäbe es bei den IRPEF-Zuschlägen noch Verbesserungspoten-zial, heißt es aus dem AFI.