5. Landeskongress der Fachgewerkschaft Öffentlicher Dienst ÖDV/FP im SGBCISL

“Alternsmanagement für eine bessere Arbeit und Lebensqualität”

Donnerstag, 30. März 2017 | 13:35 Uhr

 

Bozen – Am 28. März hat in Bozen der fünfte Landeskongress der Fachgewerkschaft Öffentlicher Dienst im SGBCISL stattgefunden.

Das scheidende Landessekretariat berichtete dabei über die Arbeitschwerpunkte der vergangenen vier Jahre und ging auf die Situation in den verschieden­en Vertragsbereichen ein, von der Sanität über die Landesverwaltung und Gemeindeverwaltungen bis hin zum Bereich Staat/Halbstaat.

Hauptthema des Kongresses war das „age management“. Angesichts des demografischen Wandels im öffentlichen Dienst ist es notwendig, die Stärken der Mitarbeiter altersspezifisch zu fördern und nutzen, und entsprechende Maßnahmen zu treffen, die allen zugutekommen: den Bediensteten, den Verwaltungen und den Bürgern.

Die Gewerkschaft muss in diesem Sinne gemeinsam mit den Verwaltungen darauf abzielen, die Erfahrung und die Kompetenzen der Beschäftigten besser auszuschöpfen. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den öffentlichen Dienst eintreten.

Interessante Zahlen, wertvolle Denkanstöße und Hinweise lieferte AFI-Forscher Werner Pramstrahler in seinen Referat „Pensionsreif oder Leistungsträger? Der organisationsdemografische Wandel der öffentlichen Verwaltung in Südtirol“.

Im öffentlichen Sektor haben die Über-55-Jährigen die Unter-30-Jährigen zahlenmäßig bereits überholt. Der Altersdurchschnitt der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst liegt über jenem des Privatsektors, und er steigt weiter, wie auch das gesetzliche Renteneintrittsalter. Studien zeigen, dass viele Beschäftigte sich außerstande sehen, ihre Tätigkeit auch nach dem 65. Lebensjahr noch auszuüben. Dies bedeutet, dass dem Thema des alternsgerechten Arbeitens bzw. des Erhalts und der Verbesserung der Arbeitsfähigkeit mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht werden muss, so Pramstrahler.

Die Gewerkschaft sei in diesem Zusammenhang gefordert, die Rahmenbedingungen für eine gute Arbeit auszuhandeln und geeignete Instrumente mitzuentwickeln.

Was die älteren Arbeitnehmer anbelangt, gelte es, ihr Erfahrungswissen zu nutzen und sie altersspezifisch zu fördern und zu motivieren. Faktoren wie Gesundheit und Mitarbeiterführung spielen dabei eine wichtige Rolle.

Für alle Beschäftigten gilt: Der arbeitsbezogene Alterungsprozess muss gemanagt werden, die Arbeitsbedingungen beeinflussen die Produktivität und die Gesundheit der Beschäftigten. Nur so sei eine Verlängerung des Arbeitslebens denkbar.

Die 70 anwesenden Kongressdelegierten haben am Nachmittag in Vertretung der über 4.800 Mitglieder der Fachgewerkschaft den neuen Generalrat gewählt. Dieser wird bei seiner ersten Einberufung das neue Landessekretariat wählen.

Von: luk

Bezirk: Bozen