Von: luk
Um den Karersee und damit das UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten aufzuwerten und die Sicherheit der Straße zu garantieren, wird deren Verlauf verändert.
In Zukunft werde es möglich sein, den Anblick des Karersees ohne Motorenlärm zu genießen. Das kündigte heute (10. April) Landeshauptmann Arno Kompatscher an. “Nachdem die abrutschgefährdete Straße längs des Seeufers dringend in Stand gesetzt werden muss, standen wir vor zwei Alternativen”, erklärte nach der heutigen Regierungssitzung der Landeshauptmann, “entweder die Straße auf der bestehenden Trasse zu sanieren oder sie zugunsten von Landschaft und Umwelt zu verlegen, dabei aber doppelt so tief in die Tasche zu greifen.” Die Landesregierung hat sich heute für die Straßenverlegung ausgesprochen und die technischen Eigenschaften für den neuen, rund einen halben Kilometer langen Abschnitt genehmigt. “Der Verkehr wird damit weg vom See und hin zum Besucherzentrum gelotst, der Karersee an der Grenze zum UNESCO-Weltnaturerbe-Gebiet Dolomiten besser geschützt und aufgewertet”, betonte der Landeshauptmann. Er verwies auch auf die durchwegs positive Projektbewertung durch alle Ämter und Dienststellen.
Dolomitengebiet aufgewertet
In diesem Jahr werden UNESCO-Fachleute überprüfen, ob im Weltnaturerbe-Gebiet Nachhaltigkeitsmaßnahmen umgesetzt wurden. In diesem Zusammenhang ist die Verlegung der Straße als landschaftliche und ökologische Aufwertung des Karersees und dessen Umgebung zu sehen, sagt Kompatscher. Der Karersee gelte als Juwel der Dolomiten und ziehe jährlich rund 600.000 Besucher an, so der Landeshauptmann.
Die derzeitige Staatsstraße soll von Bozen kommend etwa 100 Meter vor dem See abgefangen und hinter dem Felsknopf zum bereits bestehenden Parkplatz und dann östlich durch einen hundert Meter langen Tunnel am Besucherzentrum vorbei bis zur Kehre nach dem See verlaufen, die derzeit saniert wird.
Mobilität insgesamt verbessert
“Die gesamte Mobilitätssituation rund um den Karersee wird optimiert, die Anbindungen der Straße an Parkplatz und Besucherzentrum werden verbessert. Es gibt zudem eine neue Bushaltestelle mit Verbindungen für Fußgängerzu diesen beiden Strukturen”, betont Mobilitätslandesrat Florian Mussner.
Dazu wird der Kreisverkehr etwas erhöht und schließt mit jeweils einer Rampe an den Parkplatz und an das Besucherzentrum angeschlossen, das somit auch für Zulieferer und Rettungsfahrzeuge leichter erreichbar ist.
Gemeinsame Lösung
Der neue Straßenabschnitt wird über zwei Fahrspuren mit je drei Metern Breite und jeweils 50 Zentimeter breite Randstreifen verfügen. Für die Mauern ist eine Verkleidung mit typischen Kalkstein vorgesehen.
In die neue Mobilitätslösung investiert das Land rund 9,7 Millionen Euro. Der Eingriff wurde vom Landesamt für Straßenbau Mitte-Süd und dem Straßendienst Salten-Schlern mit dem Landesbetrieb für Forst und Domänenverwaltung sowie den Ämtern für Landschaftsplanung, Landschaftsökologie und Landschaftsschutz sowie mit der Gemeinde Welschnofen abgestimmt. Nachdem die Landesregierung heute die technischen Eigenschaften vorgegeben hat, kann nun die Projektplanung in Angriff genommen werden.