AVS und CAI kritisieren ungleiche Behandlung

“Anscheinend gibt es drei Kategorien von Schutzhütten”

Mittwoch, 26. April 2023 | 15:33 Uhr

Bozen – In einer gemeinsamen Aussendung nehmen der Alpenverein Südtirol (AVS) und der CAI-Alto Adige zur Klarstellung des Landes Stellung, da diese im letzten Absatz einen wesentlichen inhaltlichen Fehler aufweise. Die Aussage “wobei kein Höchstmaß für die Ausgaben vorgesehen ist“, sei eine Fehlinformation, so AVS und CAI.

Das Land weist in seiner Stellungnahme die Kritik zurück, wonach Förderung für die Santner-Pass-Hütte privaten Interessen zugutekämen. Wörtlich heißt es im Schreiben des Landes: „Für die Schutzhütten der Alpenvereine AVS und CAI hingegen betragen die Fördersätze 70 Prozent, 75 Prozent oder 80 Prozent, je nach Einstufung der Schutzhütte, wobei kein Höchstmaß für die Ausgaben vorgesehen ist.“

AVS und CAI befürworten es, wenn private Schutzhütten laut den geltenden gesetzlichen Bestimmungen gefördert werden, wenn sie den Zweck zum Schutz, zur Verpflegung und zur Unterkunft von Bergsteigern und Wanderern erfüllen.

Die Präsidenten Georg Simeoni (AVS) und Carlo Alberto Zanella (CAI Alto Adige) präzisieren, dass die alpinen Vereine AVS und CAI zusammen 700.000 Euro für 25 (!) Schutzhütten jährlich erhalten. Der Betrag sei also gedeckelt, anders als es in den Medien mitgeteilt wurde. “Die beiden alpinen Vereine AVS und CAI teilen sich diesen Beitrag für Instandhaltungsarbeiten (600.000 Euro) zur Hälfte und jeweils weitere 50.000 Euro sind als Pauschalbeitrag vorgesehen, um unvorhersehbare Ausgaben für kurzfristige Reparaturen an den Schutzhäusern abzudecken”, heißt es in einer Aussendung.

Den alpinen Vereinen stünden somit jährlich für die Instandhaltung in ihren 25 Schutzhäusern 700.000 Euro zur Verfügung, das sind etwa 28.000 Euro pro Hütte. “Trotz der vielen Stunden Freiwilligenarbeit, den die hüttenverwaltenden Sektionen für diese wichtige Infrastruktur in den Bergen leisten, reichen diese Beträge bei weitem nicht aus. Das Land veranschlagt hingegen für seine eigenen 26 Schutzhütten wesentlich höhere Summen. Alleine für die Landesschutzhütten wird der Umbau mit 14 Millionen Euro veranschlagt”, rechnen CAI und AVS vor.

Die Alpenvereine möchten klarstellen, “dass Landeshauptmann Arno Kompatscher den beiden Vereinen für die außerordentliche Instandhaltung der Hütten zehn Millionen Euro versprochen hat. Das vom Landeshauptmann geforderte Zehn-Jahresprogramm ist von der Landesregierung zwar genehmigt worden, allerdings fehlt die Finanzierung, da im Haushalt nicht vorgesehen und steht somit den Vereinen nicht zur Verfügung.”

“Anscheinend gibt es drei Kategorien von Schutzhütten: Landesschutzhütten, private Schutzhütten und die Hütten der alpinen Vereine. Alle drei erfüllen laut Aussage der Landesverwaltung einen öffentlichen Dienst, werden aber aus verschiedenen Kapiteln der Landesverwaltung unterschiedlich finanziert. So viel zur Wertschätzung des Ehrenamtes”, so CAI und AVS abschließend.

Von: luk

Bezirk: Bozen