Von: luk
Bozen – Zum dritten Mal hat der Südtiroler Bauernbund die Auszeichnung „Produkt des Jahres“ an einen bäuerlichen Direktvermarkter des Qualitätssiegels „Roter Hahn“ vergeben. Damit soll die jährliche Blindverkostung, die Teil der Zertifizierung ist und die Grundlage für die Prämierung bildet, aufgewertet und bekannter gemacht werden. Das beste Roter-Hahn-Produkt 2025 ist der Apfelsaft vom Tasiolerhof in Völs.
914 Qualitätsprodukte von heimischen Bauernhöfen tragen mittlerweile das Gütesiegel „Roter Hahn“. Um eine konstant hohe Qualität zu garantieren, werden seit der Gründung des Siegels „Roter Hahn – Qualitätsprodukte vom Bauern“ die Produkte von einer Expertenkommission blind verkostet. Seit drei Jahren nun wird ein Produkt zum „Produkt des Jahres“ gekürt und entsprechend ausgezeichnet. „Damit will der SBB bäuerliche Direktvermarkterinnen und Direktvermarkter prämieren, die besonders hochwertige Qualitätsprodukte erzeugen“, erklärte Bauernbund-Landesobmann Daniel Gasser bei der Verleihung. Zugleich werde die Direktvermarktung insgesamt in den Mittelpunkt gerückt. „Mit einer Direktvermarkter-Offensive möchten wir Bäuerinnen und Bauern an die Direktvermarktung heranführen, da dort noch viel Potential steckt.“
Die Kriterien für die Bewertung in der Blindverkostung sind streng, noch anspruchsvoller sind die Kriterien für die Auswahl des „Produkt des Jahres“. „Prämiert wird ein Produkt, das in der Blindverkostung durch eine besonders hohe Qualität hervorsticht. Zudem muss der Rohstoff zu 100 Prozent vom jeweiligen Hof stammen“, erklärte Hannes Knollseisen von der Abteilung Marketing im Südtiroler Bauernbund. Eine weitere Voraussetzung für die Auszeichnung ist, dass das Produkt der Expertenjury schon bei vorherigen Blindverkostungen positiv aufgefallen ist. „Zudem muss es sich von anderen, vergleichbaren Produkten qualitativ abheben.“ Auch soll das Lebensmittel eine gewisse Innovationskraft haben. Ebenfalls ein Kriterium ist, dass das Produkt gut nachgefragt ist und einen hohen Nutzen für die Kundinnen und Kunden hat. Bewertet wird auch die Aufmachung des Produkts. Etikett, Design und Verpackung müssen professionell sein und die hohe Qualität widerspiegeln.
„Ebenso wichtig ist die Transparenz. Der Produktionsprozess vom Rohstoff bis zum Endprodukt muss in jedem Schritt absolut transparent nachverfolgt werden können“, unterstrich Knollseisen. Die Rahmenbedingungen – wie HACCP, Tierhaltung, Räume wie Stall, Lager und Produktionsstätte – müssen professionell und mängelfrei sein. Alle diese Kriterien erfüllt der Apfelsaft von Andreas Gostner vom Tasiolerhof in Völs.
„Bereits seit 2003 ist der Produzent Mitglied der Marke `Roter Hahn‘ und bekannt für seinen hochwertigen Apfelsaft. Von Beginn an setzt Gostner auf eine Mischung aus Äpfeln der Sorten Golden Delicious und Jonagold, die sich beide ideal für die Apfelsaftpressung eignen“, so Knollseisen. Seiner bewährten Rezeptur sei er in all den Jahren treu geblieben. “Die Äpfel stammen zur Gänze von den 3,5 Hektar Obstwiesen. Der Großteil der Äpfel wird zu Apfelsaft weiterverarbeitet, der Rest über die Versteigerung vermarktet. Die Qualität des Apfelsaftes ist kontinuierlich hoch. „Noch nie hat der Apfelsaft eine schlechte Bewertung erhalten. Bereits in vorherigen Blindverkostungen schnitt der Apfelsaft von Andreas Gostner überdurchschnittlich ab. Von ‚sehr aromatisch und fruchtig, schmeckt nach Birne und Banane` bis hin zu ‚schön vollmundig‘ lauteten die Urteile der Expertenkommission.“
Die hohe Qualität und das besondere Aroma sind mit der idealen Sonnenlage der Obstwiesen auf rund 900 Höhenmetern sowie der langjährigen Erfahrung von Andreas Gostner – von der Pressung bis zur Pasteurisierung – zu erklären. Zudem hat er kontinuierlich in moderne Geräte und Maschinen investiert und die Produktionsabläufe am Hof stetig optimiert.
Die Produktion selbst ist sehr transparent: Die Herkunft der Äpfel und alle Produktionsschritte lassen sich gut nachverfolgen. Auch das äußere Erscheinungsbild ist ansprechend. In den letzten Jahren wurden Flaschen, Verschluss und Etikett zeitgemäß neugestaltet. All das hat die Jury überzeugt und zur Nominierung für das „Produkt des Jahres“ geführt.
Andreas Gostner und seine Familie könnten stolz auf das Erreichte sein, lobte SBB-Landesobmann Daniel Gasser. Wie bereits der Vater sei auch Andreas Gostner ein Pionier. „Erfolgreich in der Direktvermarktung zu sein, erfordert viel Arbeit und Durchhaltevermögen. Direktvermarkter kümmern sich nicht nur um den Anbau, sondern auch um die Veredelung des Rohproduktes und die Vermarktung. Daher ist die Auszeichnung `Produkt des Jahres` etwas Besonderes“, lobte Gasser.
Bürgermeister Othmar Stampfer dankte Gostner für sein Engagement und dass er einen neuen Weg gegangen ist. Die Direktvermarktung sei ein großer Mehrwert für die Gemeinde. Der Apfelsaft von Andreas Gostner sei immer schon besonders gewesen, ergänzte die Bezirksbäuerin Veronika Mahlknecht Stampfer. Das Herausfordernde sei, überall Expertin bzw. Experte zu sein: im Anbau, in der Verarbeitung und in der Vermarktung.
Über die Ehrung von Andreas Gostner freute sich auch der Präsident von Seiser Alm Marketing, Helmut Mitterstieler. Die Zukunft seien lokale Kreisläufe, die Positionierung im Tourismus gehe genau in diese Richtung.
Mehr Informationen zum „Produkt des Jahres“ und zu allen weiteren Produkten des Qualitätssiegels „Roter Hahn“ gibt es auf www.roterhahn.it und in der Broschüre „Qualitätsprodukte vom Bauern“, die in Tourismusvereinen und Fachgeschäften aufliegt.
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